Und wieder stecken wir mitten im närrischen Treiben. Wieder hatten wir Weiberfastnacht und der Rosenmontag mit all seinen Umzügen und Sitzungen steht vor der Tür. Für die einen ist es die fünfte Jahreszeit, in der sie voller Freude feiern und für die anderen ist es eine Zeit, in der sie versuchen ihren Kopf nicht vor die Tür zu strecken.
Bis Aschermittwoch geht es weiter mit Zügellosigkeit, Völlerei und Trunkenheit. Manche sehen hier mal wieder eine Zeit, in der sie alles tun und lassen können, für die anderen ist es nochmal eine Ausgelassenheit vor der kommenden Fastenzeit - vor dem Verzicht noch einmal alles genießen, denn die nächsten sieben Wochen, bis Gründonnerstag ist Fasten angesagt.
Ist es aber der Sinn der Fastenzeit, vorher zu sündigen, damit man dann um so mehr und besser büßen kann? Fasten und Büßen soll schon für die vergangenen Verfehlungen sein, doch sollen wir, wie Paulus fragt mehr sündigen, damit die Gnade um so größer wird? Paulus sagt, dass dies ferne sein soll.
Sicherlich spricht nichts dagegen, vor der Fastenzeit noch einmal ein paar Dinge zu genießen, auf die man dann verzichtet, doch jede Übertreibung verkehrt die Fastenzeit in die Sinnlosigkeit. Wer eine Maske aufsetzt, damit man scheinbar nicht selbst die Schranken überschreitet, der versucht sich so irgendwie bei Gott durchzumogeln. Wer aufrecht in dieser Zeit stehen kann (und hier meine ich nicht nur den Alkohol), der kann auch aus ganzem Herzen danach fasten.
Gott schaut nicht auf das Äußere, er sieht das Herz an. Wer nicht aus reinem Herzen fastet, der kann es gleich sein lassen, denn Gott läßt sich nicht blenden.
So wünsche ich euch ob ihr feiert oder auch nicht, ein paar schöne Tage und eine gesegnete Fastenzeit.