Neulich habe ich mit unserem FSJler eine Klientin vom Sport abgeholt. In Ermangelung einer Taschenlampe hatte unser Praktikant ein Knicklicht dabei, so wie man es zum Angeln verwendet; Das sei sowieso viel besser, meinte er. Er knickte es in der Mitte und schüttelte es gut durch und erklärte mir: ''Je mehr man es schüttelt, umso heller leuchtet es.''
Ich musste unwillkürlich an das Verhältnis zwischen Gott und den Menschen denken. Sind wir nicht alle ''Knicklichter'' Gottes? Wie oft musste er uns in der Mitte ''knicken'', um uns überhaupt erreichen zu können?
Ohne das Knicken - hätte da nicht unser Stolz, unser Eigensinn oder manches Andere uns so ''hart'' gemacht, dass der Zugang zu unseren Herzen verstellt gewesen wäre. Aber: ''das kannst knicken''. ;-)
Gott möchte sich mit uns ''vermischen'', deswegen ist er selbst Mensch geworden, uns ganz nah gekommen. Gott ist nicht unnahbar - in Jesus ist ER für uns nahbar und erfahrbar.
Auch möchte Gott nicht, dass wir uns im ''Nirvana'' auflösen, oder ihm fern sind - in einer anderen Dimension, einem anderen Himmel (wie im Koran); dafür liebt er jeden einzelnen von uns viel zu sehr!
ER ist ja doch für Dich und mich gestorben, damit wir als begnadigte Sünder IHM dem Heiligen nahen können. Gott hat jeden einzelnen von uns als ganz einzigartige Person erschaffen, als einen genialen und guten Gedanken von IHM.
Und ER möchte unser Bestes, weil ER uns liebt. Doch was ER, als unser Vater im Himmel - mit seinem absoluten Überblick- und was Wir, kleine, begrenzte Menschen für unser ''Bestes'' halten ist oft sehr unterschiedlich.
Um hier einander ähnlicher zu werden, hat Gott seinen Geist zu uns gesandt, um sich mit uns zu vermischen, unser Sein zu durchdringen und manche Spannung, manchen Druck, manchen Widerspruch auflösen zu können. Z.B. den An- bzw. Widerspruch, sich Gottes Liebe ''verdienen'' zu müssen.
Kann man sich echte, tiefe Liebe ''verdienen''? Auch rein zwischenmenschlich betrachtet: Nein!
Gott liebt uns zunächst einmal bedingungslos und wenn wir diese Liebe in unserem Leben zulassen, IHN sich einmischen lassen und uns von IHM und seiner Liebe durchmischen lassen, dann wird seine Liebe uns verändern und wir werden anfangen zu leuchten - in vielen bunten Farben werden wir leuchten - in all unseren verschiedenen Persönlichkeiten. Und je mehr wir uns von Gottes Geist durchdringen lassen und IHN wirken lassen, umso heller können wir leuchten - mit IHM.
Doch um da hin zu gelangen ist manches Geschüttel notwendig und je mehr geschüttelt wurde, desto mehr Leuchtkraft kann entstehen.
Diese Leuchtkraft macht manchen bewährten Christen aus und kann ihn von manchem bewahrten Christen unterscheiden.
Ich wünsche allen Lesern für`s Neue Jahr beides - bzw. alles drei: Bewahrung, Bewährung (Geschüttel) und Leuchtkraft.
Gott segne Euch!