In der Faschingszeit setzen wir Masken auf, um uns zu verkleiden. Manchen Menschen jagen diese Masken aber auch Angst und Schrecken ein, weil sie entweder nicht damit rechnen, dass derjenige eine Maske aufhat oder sie ist so gruselig.
Wir haben Angst, weil wir das vertraute Gesicht nicht mehr sehen, sondern es eine fremde, starre Maske ist, die man nicht mehr einschätzen kann. Von der man ablesen kann, was der Mensch gerade fühlt oder denkt. Gesicht oder Maske – darauf kommt es im Umgang mit Menschen an. Bin ich bereit, mein wahres Gesicht zu zeigen? Dann zeige ich aber auch meine Gefühle, meine Stimmungen, meine Einstellungen. Dann verrate ich, wie es in mir aussieht und mit mir steht.
Darin legt eine Schwäche und zugleich eine Stärke. Die Schwäche: Man kann mich erkennen und durchschauen. Ich bin angreifbar. Ich gebe etwas von mir preis. Ich setze mich den Blicken des anderen aus. Ich kann mich nicht mehr vor ihm verstecken. Ich kann mein Gesicht verlieren.
Aber da ist zugleich die Stärke: Der andere kann mich ansehen. Er kann mir in die Augen schauen. Er weiß, wie es um mich steht. Er kann meine und seine Situation einschätzen. Er kann auf mich eingehen, nach mir fragen, mir helfen. Wir können offen aufeinander zugehen, von Angesicht zu Angesicht.
Vielleicht setzen wir deshalb so gerne Masken auf – auch im Leben, weil wir Angst haben, wir könnten erkannt und durchschaut werden, wir könnten unser Gesicht verlieren.
Letztlich geht es dabei um die Frage nach der Wahrheit. Der Wahrheit mir selbst und den Mitmenschen gegenüber. Das Gesicht zeigen, hilft zu einem Leben in der Wahrheit, auch wenn dies manchmal schmerzlich ist. Das Gesicht hinter einer Maske verbergen, verführt zu einer Lüge.
Ich wünsche dir heute den Mut, dass du wahrhaftig den Menschen begegnen kannst.