Es gibt Menschen, denen hört man gern zu. Wenn sie den Mund aufmachen, ist man gespannt auf das, was sie sagen und was sie zu sagen haben, nämlich Erhellendes, Freundliches, Wertvolles, Helfendes.
Wohltuende Worte reden dem anderen nicht zum Ohr, sondern zum Herzen! Wohltuende machen keinen Schmus, wohl aber Hoffnung.
Wohltuende Worte verkleistern Probleme und Sünde nicht, sondern verhelfen zur Klärung und Lösung. Wohltuende Worte sind mit dem Evangelium verwandt.
Und hässliche Worte - Worte die dem anderen nicht guttun, ihn verletzen und belasten, herunterziehen und beschädigen? Bedenken wir: Worte sind wie Samenträger einer Pusteblume. Einmal weg gepustet, schwirren sie in der Gegend umher und sind nicht mehr zurückzuholen.
Entweder sie befördern Gift in die Herzen ihrer Hörer oder tragen Liebe weiter.
Was muss Hiob für ein Mann gewesen sein, dass ihn alle Welt nur zu gern reden hörte - gerade auch die Benachteiligten! Er kann nicht leichtfertig oder überheblich gesprochen haben wie einer, der für alles eine Erklärung hat - vielleicht sogar eine ''fromme''.
Er kann aber auch nicht geredet haben, um den anderen ins Unrecht zu setzen. Er hat ihm zu einem Recht verholfen und bei allem Reden auf seine Würde geachtet. Er hat nicht nur mit dem Herzen gut zugehört, sondern auch aus dem Herzen heraus gut geredet. Und das tat allen sehr gut!
Im Bibeltext verglich Hiob seine Worte mit lang ersehntem Regen. Pflanzen auf einem ausgetrockneten Acker verkümmern. Sie lechzen danach, dass es endlich regnet, damit die angesetzte Frucht nicht vertrocknet, sondern wächst und reift.
Genauso konnten die Leute damals aufatmen, wenn Hiob sprach. Er halb den Zuhörern, Mut und Hoffnung zu schöpfen, sich innerlich erfrischt und erleichtert zu fühlen und ihren Alltag besser gewachsen zu sein.
Seine Worte richteten auf, stärkten, gaben Zuversicht. Sie waren Mutmacher, keine Miesmacher.
Wir können uns Hiob anschließen, der seine Worte so wählte, dass andere nicht beschädigt, sondern in ihrem Glauben und Leben ermutigt wurden.