Elija lagerte unter einem Wacholderstrauch, ehe er zum Berg Horeb weiterzog. Die Zweige des Wacholderstrauchs (siehe die gestrige Daily) geben ein lebhaftes und schnell verloderndes Feuer. Seine Wurzeln aber, auch dafür war der Strauch bekannt, liefern eine Holzkohle mit starker, lang anhaltender Glut. Es ist bestimmt kein Zufall, dass die Bibel den Wacholderstrauch ausdrücklich erwähnt! Elia also kommt wieder an die Wurzeln seines Glaubens. Deshalb der Weg zum Horeb. Denn hier, am Berg Horeb, hatte Mose seine erste Begegnung mit Gott. Damals brannte dort ein Busch, ohne dass das Feuer ihn verzehrte – der brennende Dornbusch. Hier hatte Mose den Gott kennen gelernt, der in die Freiheit führt. Hier begegnet Gott nun auch dem Elia. Und endlich, endlich, kommt es zu einem Gespräch.
Gott begegnet dem Elia genau so, wie Elia es gerade braucht. Gott kann im Sturm kommen, die Erde zum Wanken bringen. Gott kann wie ein brennendes Feuer sein. Aber zu Elia kommt er im sanften Sausen. Anders hätte Elia ihn wohl kaum ertragen. Als Sturm, Erdbeben und Feuer vorübergingen, blieb Elia in der Deckung seiner Höhle. Das alles ging über seine Grenzen, es war zu viel. Erst, als er das sanfte Sausen hört, tritt er heraus.
Und das ist auch die Botschaft für uns: Gott begegnet uns, jedem einzelnen von uns so, wie wir es brauchen. Der allmächtige Gott ist im sanften Sausen gegenwärtig. Im leisen Zuspruch ist er neben uns. Das ist doch der Grund für unser Engagement in der Gemeinde. Gott ist uns voller Liebe begegnet. In seinem Sohn Jesus Christus hat er das eindeutig klar gemacht. In Jesus Christus begegnet uns Gott voller Liebe. Von dieser Liebe leben wir. Darum sind wir hier, als Seine Gemeinde. Diese Liebe wollen wir weitertragen mit Herzen, Mund und Händen. Mit unserem Engagement, das oft genug still und im Verborgenen geschieht. Und mit unserem Singen und Musizieren – im Chor und im Kreis der Gemeinde – mit frohen Lobliedern und nachdenklichen Tönen – den Menschen zur Freude und Gott zur Ehre. Es ist Gottes Liebe, die all das in uns entzündet. Seine Werkzeuge wollen wir sein. Und wenn wir zu verbrennen drohen, dann korrigiert uns sein leiser Zuspruch. Es bringt uns wieder auf den richtigen Weg. Wenn wir also unser Bestes geben wollen, dann geben wir das weiter, was wir von Gott empfangen. Jede und jeder an ihrer oder seiner Stelle.
So können wir einander zum Engel werden. Es braucht nicht viel dazu! Eine Berührung, ein Stück Brot, ein Schluck Wasser im Namen Gottes. Ein freundliches Wort. Eine ausgestreckte Hand. Ein wertschätzender Dank. Ein Lobgesang aus vielen Kehlen. Gott sorgt für die Seinen. Er nimmt sich unserer Seele an, so, wie wir es brauchen. Und das nicht zuletzt durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn.