Hat Gott ''Lieblingskinder''? -|- Andacht von Joseph Backhaus (Daily-Message-Archiv, 27. Feb 2015)

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Andacht Archiv-Nr. 4540

für den 27. Feb 2015 - Autor:

Hat Gott ''Lieblingskinder''?

Und es geschah, dass Kain dem Herrn ein Opfer darbrachte von den Früchten des Erdbodens. Und auch Abel brachte ein Opfer dar von den Erstlingen seiner Schafe und von ihrem Fett. Und der Herr sah Abel und sein Opfer an; aber Kain und sein Opfer sah er nicht an. … Und Kain redete mit seinem Bruder Abel; und es geschah, als sie auf dem Feld waren, da erhob sich Kain gegen seinen Bruder Abel und schlug ihn tot. Da sprach der Herr zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er antwortete: Ich weiß es nicht! Soll ich meines Bruders Hüter sein? Er aber sprach: Was hast du getan? Horch! Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von dem Erdboden! Und nun sollst du verflucht sein von dem Erdboden hinweg, der seinen Mund aufgetan hat, um das Blut deines Bruders von deiner Hand zu empfangen! Wenn du den Erdboden bebaust, soll er dir künftig seinen Ertrag nicht mehr geben; ruhelos und flüchtig sollst du sein auf der Erde! Und Kain sprach zum Herrn: Meine Strafe ist zu groß, als dass ich sie tragen könnte! Siehe, du vertreibst mich heute vom Erdboden, und ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen und ruhelos und flüchtig sein auf der Erde. Und es wird geschehen, dass mich totschlägt, wer mich findet! Da sprach der Herr zu ihm: Fürwahr, wer Kain totschlägt, der zieht sich siebenfache Rache zu! Und der Herr gab dem Kain ein Zeichen, damit ihn niemand erschlage, wenn er ihn fände.

1 Mose 4,1,16 *©*
 

Hat Gott Lieblingskinder?
Abel, von Gott bevorzugt, wird von seinem Bruder Kain ermordet. Joseph, das Lieblingskind seines Vaters Jakob, wird von seinen neidischen Brüdern als Sklave verkauft (vgl. Gen 37). Jesus, der geliebte Sohn Gottes, der uns die Botschaft von der unendlichen Liebe Gottes zu uns Menschen verkündet, wird ans Kreuz genagelt und getötet.
Lieblingskinder ziehen also den Hass und den Neid anderer auf sich. Gott wäre also gut beraten, keine besonderen „Lieblinge“ zu haben, sondern sich allen Menschen gleichermaßen zuzuwenden. Theoretisch glauben wir Christen auch, dass er das tut, aber praktisch geht es auch bei uns oft zu, wie es am Anfang der Bibel geschildert wird: Da hat einer der beiden Brüder, der Schafhirt, mehr Erfolg in seinem Beruf. Der andere, der Bauer, fühlt sich von Gott ungerechterweise zurückgesetzt, weil Erfolg damals selbstverständlich als dessen Zuwendung angesehen wurde. War nun der Hirte Gottes Lieblingskind? Oder hatte er einfach besser gearbeitet? Möglicherweise hatte er auch einfach Glück mit seinen Tieren, während das Wetter seinem Bruder eine weniger gute Ernte bescherte.
Es gibt tausend Gründe für die Ungleichheit unter den Menschen, tausend Gründe für neidische Blicke, für Ablehnung des Anderen. Und es ist schwierig, damit zu leben und umzugehen. Wer aber ist dafür verantwortlich? Ist es Gott, der willkürlich Begabungen, Lebensumstände, Schicksale verteilt, der den einen Glück und Erfolg zukommen lässt und die anderen mit Unglück oder auch nur einem langweiligen Leben bestraft?
Oder anders gefragt: Wer ist heute Abel?
Abel ist der, der gute Noten nach Hause bringt. Der seinen Eltern nie Ärger macht. Der den Lehrern gefällt. Der mit einem ordentlichen Mädchen ausgeht und immer so angezogen ist, dass es nicht besonders auffällt. Der im Betrieb immer da ist, wenn man ihn braucht. Diese Unterwerfung wird belohnt. Abel hat Erfolg. Sogar bei Gott kommt er an. Seine Unterwerfung, sein Opfer sieht Gott gnädig an.
Und dann ist da noch der wilde, ungebärdige Kain. Er kann sich nicht anpassen, er kann sich nicht unterordnen wie sein Bruder Abel. Jeder Versuch, auch so zu sein, wie Abel, ist fehlgeschlagen. Abel hat Erfolg. Kain nicht. Und Kain versteht nicht, warum es so ist. Auch er gibt sein Bestes. Aber wenn zwei das selbe tun, ist es immer Kain, der erwischt wird. Wenn es Ärger gibt in der Firma, ist immer Kain schuld. Er ist der ewige Zweite, der ewige Verlierer. Selbst Gott mag anscheinend nichts von ihm wissen.
Wahrscheinlich können wir uns jeder vorstellen, wie weh es Kain tut, immer der Verlierer zu sein. Wie kann er da überhaupt noch neben Abel überleben? Er kann es, indem er beschließt anders zu sein. ''Du bist brav, na schön, ich bin es nicht. Du bist anständig, na schön, ich bin es nicht. Du trägst Anzug und Krawatte, ich hingegen Springerstiefel, Glatze, Bomberjacke. Seht her, ich bin anders. Ich bin auch euer Kind, aber ihr habt mich nie gemocht. Habt ihr jetzt wenigstens Angst vor mir?''
Aber Abel hat keine Angst vor ihm. Da muss Kain ihn aus dem Weg schaffen. Wenn Abel weg ist, muss Kain nicht mehr der ewige Verlierer sein. So einfach ist das. Denkt Kain.
Die Geschichte von Kain und Abel erklärt uns nicht, warum Abel mehr Erfolg als Kain hat. Erst die spätere Auslegung macht aus dem Verlierer Kain von vornherein einen Bösewicht. In der Geschichte wird er, als die Ungleichheit zu Tage tritt, von seinen Neidgefühlen überwältigt. Gott warnt ihn und verlangt von ihm, diese Gefühle unter Kontrolle zu halten. Und Gott schützt ihn mit dem ''Kainszeichen'', als er versagt und es ihm nicht gelingt, die Neidgefühle zu überwinden.
In der Geschichte von Kain und Abel finde ich mich sehr gut wieder, denn die Frage nach Gottes Lieblingskindern ist die Frage nach unserem Neid. Gott hebt die Ungleichheit unter uns Menschen nicht auf, sondern stellt uns die Aufgabe, damit umzugehen. Und das ist eine Aufgabe die nicht immer so leicht zu erfüllen ist, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es sich lohnt, sich nach Gottes Vorgaben und Wünschen zu richten – besonders dann, wenn es einem schwer fällt!

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