Gott beweist sich nicht, sondern ER offenbart sich! Man kann zwar logische Schlussfolgerungen ziehen - alles was existiert, hat eine Ursache - aber was dann am Ende feststeht, kann wiederum hinterfragt werden: Was ist die Ursache für Gott? So ein Zirkelschluss hat das Problem, daß man von einer festen Konstante ausgehen muss (Gott). Ohne Glauben ist das aber nicht möglich. Damit es schlüssig wird, muss (darf) ich Gott suchen. Eine Offenbarung macht eine Wahrheit richtig, aber keinesfalls eine Lüge wahr. Gott lässt sich finden! Das ist etwas überaus Großes und Wunderbares. Auf diese Weise werden dann alle logischen Beweise und Argumente wahr, nachvollziehbar und greifbar. Sie bekommen eine geistliche Komponente, die mir Gewissheit, Freude, Sicherheit und Frieden schenkt. Ein Frieden, der über jeden Verstand (und Logik) geht - Philipper 4,7: ''Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus''. Das bedeutet nicht, daß der Verstand ausgeschaltet, sondern auf eine göttliche, wunderbare Art und Weise neu eingeschaltet wird. Es gibt eine Wahrheit und Wahrnehmung derselben, die über alles irdische Nachdenken und Erkennen hinaus geht. Wer kann Gott erfassen, wenn nicht Gott unser Fassungsvermögen durch seinen Geist berührt? Wir werden dadurch nicht unbedingt intelligenter, aber wir erfahren, daß Gott eine Veränderung in uns bewirkt hat, die uns glauben lässt. Paulus schreibt in Epheser 1, 9-10: ''Denn Gott hat uns wissen lassen das Geheimnis seines Willens nach seinem Ratschluss, den er zuvor in Christus gefasst hatte, um ihn auszuführen, wenn die Zeit erfüllt wäre, dass alles zusammengefasst würde in Christus, was im Himmel und auf Erden ist''. Paulus hatte viel Verstand und Wissen und er hat sich vor seiner Bekehrung auch intensiv mit Gott und dem Gesetz im Alten Testament auseinander gesetzt. Aber die Wahrheit musste ihm offenbart werden und ihn von seinen Irrtümern und scheinbar logischen Theorien befreien und überführen (Apostelgeschichte 9, 1-18). Man kann die Bibel fünfmal durchlesen oder auch Theologie studieren und doch keinen Zugang zu Gott finden, weil es an der Offenbarung fehlt.
Auf der anderen Seite kann unter Umständen ein einziger Satz aus der Bibel (oder eine Tat) jemandem so in Herz und Seele ansprechen und berühren, daß er zum Glauben findet, auch wenn es (noch) an Wissen und biblischer Erkenntnis fehlt. Es ist Gottes Souveränität wenn er aus nichts alles und aus allem auch nichts machen kann. Paulus konnte in den folgenden Zeiten nach seiner Begegnung mit Jesus Christus (Apostelgeschichte 9, 1-11) voller Überzeugung und Kraft das Evangelium gegen alle Widerstände predigen, weil er nun wusste, was ihm und allen Erwählten geschenkt wurde - die Erlösung! In einem Buch las ich folgenden Satz: ''Es gehört zum Wesen der Rettung, dass das Ergebnis dem Gerretteten bekannt ist und er seine neu gewonnene Sicherheit genießen kann''. Wäre das nicht so, würden wir wieder in die Gesetzlichkeit getrieben werden und würden ständig an unserem Heil zweifeln und dabei innerlich kaputt gehen - zu einem frommen Wrack werden. In 1. Johannes 5,20 steht: ''Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns den Sinn dafür gegeben hat, dass wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben''. Gefühle können uns manchmal in die Irre führen und der Verstand ist nicht selten ein Betrüger, aber die Offenbarungen Gottes können beides, nämlich die Gefühle und den Verstand so miteinander verbinden, daß sie uns in der Nachfolge kein Hindernis, sondern eine Hilfe sind. Aber selbst wenn Gefühle und Verstand nachlassen oder wir krank werden, leitet uns der Geist Jesu dennoch in alle Wahrheit und vertritt uns vor Gott - Römer 8, 26-28: ''Desgleichen hilft auch der Geist unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen. Der aber die Herzen erforscht, der weiß, worauf der Sinn des Geistes gerichtet ist; denn er vertritt die Heiligen, wie es Gott gefällt. Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.''. Das sollte unser tägliches Gebet sein: HERR, leite mich in deiner Wahrheit, daß ich wandle in deinen Wegen - Amen!