Das Evangelium ist göttlich, nicht menschlich. Von daher sollte sich die Frage eigentlich erübrigen, ob man darüber hinaus oder daneben, noch etwas hinzufügen und ergänzen sollte. Paulus war in dieser (überflüssigen) Frage sehr rigoros und knallhart, wenn er schreibt: ''Wenn jemand euch ein Evangelium predigt, anders als ihr es empfangen habt, der sei verflucht. Predige ich denn jetzt Menschen oder Gott zuliebe? Oder suche ich Menschen gefällig zu sein...'' (Galater 1, 9-10)? Der Glaube an die Vergebung der Sünden muss immer ganz oben stehen, wenn man davon spricht Christ zu sein. Keine menschliche Tat, und sei sie noch so gut gemeint und ausgedacht, kann uns in Beziehung zu Gott bringen. Was wir von Gott wissen, und womit wir uns einlassen können, sollen und werden, hat Gott aus sich selbst offenbart. Einzig und allein die freie und souveräne Gnade Gottes, welche in Jesus Christus am Kreuz von Golgatha zum Mittelpunkt des Evangeliums wurde, kann uns Menschen selig machen. Vom Sohn Gottes heißt es in Römer 4,25: ''...welcher ist um unsrer Sünden willen dahingegeben und um unsrer Rechtfertigung willen auferweckt''. Wir haben das vermutlich schon oft gehört und gelesen, und vielleicht haben deshalb manche gläubigen Menschen, die nach neuen, spektakulären Erkenntnisen und Offenbarungen lechzen, einfach vergessen, daß wir nicht aus uns selbst, oder durch Werke selig sind? Auch nicht durch selbsterfundene Glaubenswerke und durch Sonderlehren und fromme Wichtigtuerei. Aller Ruhm (von innen und von außen) gebührt allein Gott, der uns angenommen hat in Jesus, unserem Heiland (Epheser 2, 8-9). Jede fromme Lehre, die dies nicht als Basis für alles andere im Glaubensleben und der Nachfolge verkündet, ist ein verdrehtes und somit falsches Evangelium. Das sollten wir guten Gewissens ablehnen.
Wer die Gaben höher achtet als den Geber, oder meint er stehe, obwohl er schon gefallen ist (1. Korinther 10,12: ''Darum, wer meint, er stehe, mag zusehen, dass er nicht falle''), hat vermutlich eine falsche Einstellung zur Gnade Gottes. Man fängt den Bau eines Hauses nicht mit dem Dach an (Matthäus 7,24) und zieht auch nicht in den Krieg, und lässt sich durch Nebensächlichkeiten und Geschäften sowie Eitelkeiten vom Wesentlichen abhalten (2. Timotheus 2,4). Das Wesentliche ist das Kreuz und Blut von Golgatha. Es ist uns nicht verboten für die Sache Gottes die Fahnen hochzuhalten und für die Wahrheit auch zu kämpfen (1. Timotheus 6,12) aber wenn wir das tun, dann sollte es rechtens sein vor Gott (2. Timotheus 2,5), denn sonst führen wir nur selbstherrliche Scheingefechte, die keinem etwas nützen. Dieses Recht ergibt sich ausschließlich aus der Rechtfertigung durch das Evangelium, welches uns durch den Glauben die Gerechtigkeit Jesu schenkt. Nur die hat vor Gott auch Gültigkeit (Römer 1,17) Auf ein Geschenk hat mein keinen Rechtsanspruch und es gibt auch keinen Anlaß dazu. Wir Menschen geben Gott auch keine Gelegenheit uns zu vergeben, denn dann wären ja wir die Agierenden und Gott würde nur reagieren - so ist es nicht. Wir haben nicht nach Gott gefragt (Römer 3,11) und Gott war uns gnädig, als wir noch verloren und tot waren (Römer 5,8: ''Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren''). Auf diese Gnade sollen wir bauen, und nicht meinen, die Vergebung der Sünden sei nur ein unvollständiger, religiöser Bausatz zum erstellen seiner eigenen hochmütigen Glaubensphilosophien. Lassen wir uns in dieser Weise von niemandem verführen und verwirren, sondern in echter Demut und Dankbarkeit (so wie wir es können) unserem HERRN und Heiland von Herzen für unsere ewige und vollständige Erlösung danken - jeden Tag!