Wenn wir erfahren, geschmeckt, erfühlt, erdacht und erglaubt haben, mit wem wir es (als Ziel des Glaubens) zu tun haben, dann macht uns das stark und unendlich froh und dankbar. Dann haben wir tatsächlich ''erleuchtete Augen unseres Verständnisses''. Und das sieht man. Es ist also nicht so zu verstehen, daß wir dumm und fromm sein sollen, sondern in der Erkenntnis des Sohnes Gottes, eine innere Erkenntnis haben, die alles übersteigt und uns zu Liebe und Freundlichkeit mobilisiert und uns dazu auch die Kraft und Einstellung schenkt. Und wenn wir Christen treffen die so sind, dann strahlt das auch auf uns ab, denn ''die Freude am HERRN ist unsere Stärke'' (Nehemia 8,10). Freude an Gott kann (will) nicht alleine bleiben. Macht und Kraft steht für ''Kraftwirkung'', abgeleitet vom griechischen ''dynamis'' (Dynamik) und ''energeia'' (Energie). Dazu kommt noch ''exousia'' was Vollmacht, Macht, Herrschaft bedeutet und beinhaltet. All das steht für diese Erkenntnis, die Gott als Person ausmacht und ein wenig auf uns abfärbt. Das muss und darf keine graue Theorie sein, sondern es ist das, was Gott uns auch schenken möchte. Sicherlich gibt es auch Momente und Phasen in unserem Leben, wo wir vielleicht so manches geistliche Wissen theoretisch besitzen, aber der innere Antrieb eher zu wünschen übrig lässt, weil man Sorgen, Nöte und/oder Anfechtungen hat. Das bleibt nicht aus als Christ. Aber es ist nicht unsere Lebenshymne oder unsere einzige Bestimmung auch manchmal zu leiden. Wir brauchen das vielmehr dazu, um zu erkennen, daß wir alles was wir jetzt und in Zukunft sind und noch sein dürfen, seinen Ursprung im allmächtigen Gott und seiner Stärke hat. Jesus sagte in Johannes 15,5: ''Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun''. Hier geht es nicht um Errettung, sondern um Nachfolge und um das Fruchtbringen.
Diese Liebe und Freude, und die guten Werke sowie die erleuchteten Augen der Erkenntnis, sind solche besagten Früchte. Sie sind das Ergebnis davon, daß man in Jesus ist (durch die Neugeburt) und seine Energie, seine Vollmacht und Stärke durch einen durchfließen zum Dienst, zur Nachfolge, zum Zeugnis und zur praktischen Liebe. Das geht gar nicht anders. Und in Momenten, wo wir uns eher schwach und betrübt fühlen, sind wir nicht weniger erlöst und geliebt, aber eben in einem Zustand, der dann auch seinen Zweck hat, weil uns letztlich alles zum Guten mitwirkt (Römer 8,28). Wie könnten wir auch anderen glaubhaft Trost zusprechen, wenn wir nie auch selbst in manchen Phasen unseres Glaubenslebens niedergeschlagen und angefochten waren? Und wie viel mehr können wir es dann genießen und dankbar sein, wenn wir aus der Kraftquelle Jesu heraus (mit Energie und leuchtenden Augen) anderen Glaubensgeschwistern tatsächlich Mut machen können? Jesus sagte in Lukas 22,32 zu Petrus, als der im Tal der Tränen angekommen war aufgrund der bekannten Ereignisse: ''Aber ich habe für dich gebetet, damit du den Glauben nicht verlierst. Wenn du dann zu mir zurückkehrst, so stärke den Glauben deiner Brüder!'' Seine Niederlagen haben ihn letztlich stark gemacht im Glauben, und er konnte seine Brüder (und Schwestern) besser und glaubhafter stärken, als wenn er als Christ nur stets von einem Glücksmoment zum anderen gelebt hätte. Erst die tiefe Erkenntnis, daß der allmächtige Gott in Jesus Christus sein Erlöser und seine Kraftquelle (in allem) war und immer sein wird, hat ihm erleuchtete Augen des Verständnisses gegeben und er brachte ''viel Frucht''. Und das zählt auch für dich und mich - heute, morgen und in alle Ewigkeit - Amen!