Wenn wir das Wort ''Gehorsam'' lesen oder hören, haben wir vermutlich nicht die besten Empfindungen und Vorstellungen im Sinn? Gehorsam bedeutet die Unterordnung unter den Willen einer Autorität, das Befolgen eines Befehls, die Erfüllung einer Forderung oder das Abstehen von etwas Verbotenem. Der Ungehorsam ist gewissermaßen auch das Problem zwischen Gott und dem Menschen. Ungehorsam Gott gegenüber ist Unglaube - und das ist Sünde und Sünde ist als Folge der Tod! Anstatt Gehorsam können wir aber auch einfach ''Liebe und Loyalität'' sagen - das trifft es in Hinsicht auf den Glauben recht gut. Aber auch als Christen haben wir keinen eingepflanzten Gehorsams-Chip in unserer Seele, sondern müssen an dem, was wir erleiden (so wie Jesus selbst) den Gehorsam lernen (Hebräer 5,8). Der Unterschied zu Jesus ist freilich seine Sündlosigkeit. Das bedeutet, daß Gehorsam zu lernen nicht ausschließlich eine Sache der Konsequenz von Fehlern und Sünden ist. Es geht auch darum zu verinnerlichen, daß Glaube über die Liebe zu Gehorsam führen soll und wird. Ungehorsam Gott gegenüber hat aber dennoch immer Konsequenzen - welcher Art auch immer. Mose schlug zweimal im Zorn gegen den Felsen um Wasser zu bekommen, anstatt es so zu machen wie Gott es gesagt hat (4. Mose 20, 7-12). Deshalb wurde ihm der Zugang ins verheissene Land verwehrt. Jona widersetzte sich dem Befehl Gottes nach Ninive zu gehen und die Menschen vor dem gerechten Zorn Gottes zu warnen. Er flüchtete und Gott gab ihm anschließend drei Tage Bedenkzeit - im Bauch eines großen Fisches (Jona 1). Fragen wir uns, was wir persönlich nötig haben, um Gott zu gehorchen und den besseren Weg zu erkennen? Es gibt für Gott viele Möglichkeiten unseren eigenen (schädlichen) Willen zu Gottes (guten) Willen hinzuwenden.
Aber wir müssen es selbst einsehen und nicht aufgedrückt bekommen. In 1. Johannes 5,3 steht: ''Denn das ist die Liebe zu Gott, daß wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer''. Liebe zeigt sich im Gehorsam. Zu was manches gut und wichtig sein soll und ist, verstehen wir manchmal nicht. Aber wir sollten nicht daran zweifeln, daß Gott es immer besser weiß als wir (Jesaja 55,8). Nicht selten ist unser Verlangen nach eigenen Wegen (und ebenso unsere Ungeduld) stärker als unsere Loyalität Gott gegenüber. In Hebräer 10,36 steht: ''Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt''. Da wir als Gläubige in Gottes Ordnung Christus angehören (1. Korinther 15,23) wird Gott uns stets aus Vorsorge, Verantwortung und Liebe einen besseren Weg zeigen. Das geht nicht theoretisch ''am grünen Tisch''. Was Gott uns zeigen und sagen will, offenbart sich in der Liebe von uns zu Gott und von Gott zu uns (Johannes 14, 15-26). So wie Gott mit Jesus als Mensch umgegangen ist, so geht er auch mit uns um. Werden wir auch wie Jesus sagen: ''Dein Wille geschehe'' (Lukas 22,42)? Liebe und Gehorsam (Loyalität) gehört zusammen! Das Geheimnis ist letztlich, daß Gehorsam den Segen Gottes konkret in Bewegung setzt. In 1. Samuel 15,22 lesen wir in diesem Zusammenhang eine wichtige Tatsache: ''Ich sage dir eines: Gehorsam ist wichtiger als das Schlachten von Opfertieren. Es ist besser, auf den Herrn zu hören, als ihm das beste Opfer zu bringen''. Man kann also auch geistliche Arbeit tun (oder was man dafür hält) und doch am Willen Gottes vorbei handeln. Das beste Opfer ist der Gehorsam, nicht zwangsläufig der fromme Aktivismus. Das gilt es zu prüfen, sich stets auch zu hinterfragen und aufeinander acht zu haben.