''Nachts erwachen alle deine Sinne. Träume wachsen, Zweifel halten inne. Frei von Ängsten steigen Gefühle aus dem Schweigen. Fühle den dunklen Schleier, der dich streichelt. Fass ihn, spür ihn, wie er dich umschmeichelt. Schütze dein Gesicht vor dem grellen Tageslicht. Denk an nichts mehr, was die Seele traurig macht. Und höre nur noch die Musik der Nacht...'' (Aus: Das Phantom der Oper).
Wenn der Mensch versucht seine Gefühle zu beschreiben, fallen ihm oft ganz unterschiedliche Dinge ein. Manches ist wunderbar kreativ und zärtlich anzuhören und zu lesen. Bei so manchen Aussagen geht einem das Herz auf und man schwimmt in einem Meer von schönen Gefühlen, Erinnerungen und Hoffnungen. Besonders abends sind wir den schönen Dingen des Lebens aufgeschlossen - auch der Musik. Wenn die Betriebsamkeit und Hektik des Tages verschwunden ist, werden wir oft nachdenklich und melancholisch. Ich denke in solchen Momenten spüren wir besonders, daß wir mehr sind als nur eine biologische Ansammlung von Gefäßen, Nervenbahnen, Körperflüssigkeiten und Knochen. Der König David verkündigte Gottes Wahrheit mitten in der Nacht. Er machte Musik und sang seine Psalmen weil sein Herz so voller Liebe, Staunen, Freude und Anbetung war. Ich glaube David hatte einen sehr intensiven und zärtlichen Glauben an Gott. Er hatte eine besondere Gabe Gottes Innerstes in Worte und Musik zu fassen. Wir dürfen das heute in der Bibel lesen und versuchen dies nachzuempfinden - denn Davids Gott ist auch unser Gott! Doch wir jagen keiner Illusion hinterher oder müssen uns ablenken oder gar betäuben um die wunderbare Geborgenheit in Gottes Liebe, Frieden und Wahrheit zu realisieren. Wir müssen nicht ins Theater oder ins Konzerthaus gehen um echte Freude für unsere Seele zu empfinden. David schrieb und sang: ''HERR, wie sind deine Werke so groß! Deine Gedanken sind sehr tief''. (Psalm 92,6). Gott hat auch tiefe Gedanken über dich! Es sind zärtliche Gedanken, es sind Gedanken des Friedens und der Liebe! Glaubst du das? Das Leben ist so viel mehr als wir begreifen und sehen, ja fühlen können.
David hatte eine Ahnung von dem, was Gott ausmacht und wie groß, majestätisch und herrlich ER doch ist. Wir brauchen keinen großen Glauben - was wir brauchen ist der Glaube an einen großen Gott! Es gibt viele Sprachen der Liebe - und auch du kannst eine ganz besondere, eigene Sprache der Liebe in dir wachsen und deutlich werden lassen. Und dies sowohl was deine Beziehung zu Gott betrifft als auch zu anderen Menschen, die dir nahe stehen. Und manchmal braucht man dazu noch nicht einmal Worte, weil Gott in dein Herz schaut und auch manche besondere Menschen das können. Paulus schreibt in Römer 8, 26-27: ''Desgleichen hilft auch der Geist unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen. Der aber die Herzen erforscht, der weiß, worauf der Sinn des Geistes gerichtet ist; denn er vertritt die Heiligen, wie es Gott gefällt''. Das gilt dir ganz persönlich. Sogar in deinen Träumen vertritt dich der Geist Gottes und zeugt von deinem Innersten, deinen Gefühlen, deiner Sehnsucht und Trauer und deiner Hoffnung. Keiner ist dir so nahe wie der ewige Gott und keiner kennt und liebt dich so wie ER es kann und will! David war das bewusst und er konnte nicht anders als Gott dafür zu loben und seine Wahrheit zu verkünden - auf welche Weise auch immer! Diesem Gott dürfen wir täglich und nächtlich erneut vertrauen - Gottes Barmherzigkeit ist alle Morgen neu und seine Treue groß (Klagelieder 3, 22-23). Das ist wahr - und ich will hinzufügen, sie ist auch dann in besonderer Weise da, wenn die Sonne untergeht und die Nacht hereinbricht. Dann kann dein Glaube zur Musik in der Nacht werden (auch ohne ein ''Phantom'' zu sein) so wie bei David, dem Mann nach dem Herzen Gottes - Halleluja!