Die Sünde betrügt und ist ungerecht bis ins Mark. Das merkt man besonders dann, wenn man Wahrheiten ausspricht, die viele einfach nicht hören wollen. Und das betrifft wohl auch Christen untereinander und nicht nur Ungläubige, die nichts von Gott, Jesus, Bibel und Sünde wissen wollen. Manche Gläubige reagieren vielleicht auch allergisch darauf, wenn sie ermahnt werden mehr zu beten, in der Bibel zu lesen, die Versammlungen zu besuchen und Gott etwas ernster zu nehmen. In Hebräer 3, 12-13 steht geschrieben: ''Seht zu, liebe Brüder, dass keiner unter euch ein böses, ungläubiges Herz habe, das abfällt von dem lebendigen Gott; sondern ermahnt euch selbst alle Tage, solange es »heute« heißt, dass nicht jemand unter euch verstockt werde durch den Betrug der Sünde''. Das Fleisch hat tatsächlich keinerlei Interesse an irgendeiner geistlichen Betätigung und will nur Befriedigung und Selbstliebe ohne Ende. Es will auch nicht geprüft und analysiert werden. Es ist sein eigener Gott und will auch so behandelt werden. Jegliche Prüfung ist ihm zuwider. Und manchmal nervt es auch die Christen darin ermahnt zu werden, vielleicht zu unkritisch und selbstgefällig zu sein, und zu viel Toleranz zu zeigen, und die Zensur des Zeitgeistes in biblischen Dingen zuzulassen. Da wird zum Beispiel Homosexualität nur als ein biologisches Kavaliersdelikt gesehen, obwohl die Bibel sich diesbezüglich eindeutig äußert, da bleibt man still, wenn Gott gelästert wird, anstatt seinen Glauben zu bezeugen und sich davon zu distanzieren. Da hat man keine Zeit und keine Lust sich um Glaubensgeschwister zu kümmern, die etwas mehr Nähe, Verständnis und praktische Barmherzigkeit nötig hätten.
Da warnt und ermahnt man keine Mitchristen, obwohl man sieht, daß sie verkehrt liegen aus Angst, sie könnten einem das übel nehmen, und man dann als fanatischer Nörgler abgekanzelt wird. In 1. Johannes 4,1 lesen wir aber: ''Ihr Lieben, glaubt nicht einem jeden Geist, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind; denn es sind viele falsche Propheten ausgegangen in die Welt''. Und mitunter sind diese falschen Propheten gläubige Menschen, die wir sogar kennen. Und oft auch solche, die schon immer ihre Probleme damit hatten, sich ermahnen zu lassen und zu korrigieren. Sie waren nicht oft freundlich, sondern eher beleidigt und angefressen. Von Demut und Achtung vor anderen Gläubigen sind sie weit entfernt. Sie sind vielleicht nach außen freundlich, aber innerlich meilenweit von einem entfernt. Sie sehen sich als Sprachrohr Gottes, der seine Weisungen und Erkenntnisse direkt von Gott bekommt und niemanden braucht, der ihm etwas sagt. Wie anders handeln doch die biblischen Vorbilder wie wir in Apostelgeschichte 17,11 lesen können: ''Diese aber waren freundlicher als die in Thessalonich; sie nahmen das Wort bereitwillig auf und forschten täglich in der Schrift, ob sich's so verhielte''. Christen sollten sicherlich nicht zu Pharisäern mutieren und die frommen Äußerlichkeiten so betonen, daß sie schon etwas lächerlich und verkrampft wirken. Christen sollten sicherlich keine Verbieter sondern vor allem Ermutiger sein - auch gerade in den eigenen Reihen, und sich einander dazu ermutigen anders zu sein und zu werden. Sich reichlich mit dem Wort Gottes zu beschäftigen macht einen fähig mit Liebe, und in aller Weisheit, zu lehren und zu ermahnen, in seinem Herzen zu singen und Gott zu loben (Kolosser 3,16).