Wie sehen und empfinden wir unser Leben als Christen? Eigentlich sollte es bei uns ja nicht so sein, daß wir nur das glauben was wir sehen. Aber dennoch leben wir manchmal genau so und vergessen, daß es auch noch eine unsichtbare Wirklichkeit gibt, die ebenso real ist. Wir als Christen stehen tatsächlich in einem geistlichen Krieg mit finsteren Mächten, die unser Vertrauen zu Gott untergraben wollen. In Epheser 6,12 schreibt Paulus: ''Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel''. Das ist die geistliche Wahrheit. Der Teufel wird sich niemals als solcher darstellen, und mit uns auch keine offene Feldschlacht ausfechten. So dumm ist er nicht. Wir leben in einer umkämpften Welt und unser Dasein als Christen ist auch von Anfechtungen, Störungen, Sünden, Kämpfen und Manipulationen beeinflusst und traktiert. Es gibt leider auch eine geistliche Naivität, von der wir uns alle mehr oder weniger nicht freisprechen können. Eine gewisse ''Sattheit'' ist der Feind der Nachfolge. Wenn wir meinen wir stehen gerade und wissen so viel, und können die ''feurigen Pfeile'' locker abwehren (falls sie überhaupt unterwegs sind) betrügen wir uns selbst. Paulus wusste um diesen geistlichen Krieg und um die Gefahren für die Christen und auch des Zeitgeistes. Es gibt einen Lauf der Welt, der überaus irdisch, weltlich, abgefallen, sündig und lügenhaft sich darstellt (Epheser 2,2). Wir kennen das. Und je mehr wir uns auf uns selbst verlassen, oder meinen, es nicht so nötig wie andere Gläubige zu haben wachsam, gläubig und bewaffnet zu sein, entfernen wir uns von Gott. Dann geben wir uns mit weniger zufrieden, sind selbstgefällig und verkennen die brisante Lage in der wir Christen in dieser bösen Welt (täglich) stecken und leben. Die Waffenrüstung(en) Gottes, sind im übertragenen Sinne Kleidungsstücke, die wir nicht ständig anhaben, oder die uns einfach zufliegen. Wir sind als Christen aufgefordert diese regelmäßig und beständig anzulegen, bevor wir überhaupt irgendetwas anderes machen.
Es gibt sieben Erwähnungen (das Gebet wird als einziges nicht bildhaft dargestellt, gehört aber unbedingt dazu). Der Gürtel hält alles zusammen. Er steht für Wahrheit in Christus, für Licht und Klarheit. Er ist Gottes verbindliche Zusage und seine Treue. Gott ist treu (1. Korinther 1,9). Es ist eine einseitige Angelegenheit. Wir dürfen jeden morgen in der Gewissheit aufstehen, daß Gott uns zusagt, daß er mir treu ist. Der Panzer der Gerechtigkeit ist das, was Gott uns in Jesus Christus zugeschrieben hat. Die Gerechtigkeit die vor Gott Gültigkeit hat (die von Christus) wurde den Gläubigen übergestreift (1. Korinther 1,30). Die Schuhe stehen für die Sprache des Evangeliums. Haben wir eine Zunge wie sie Jünger haben? In Jesaja 50,4 steht: ''Gott, der Herr, hat mir die Zunge eines Jüngers gegeben, damit ich den Müden mit einem Wort zu erquicken wisse. Er weckt Morgen für Morgen, ja, er weckt mir das Ohr, damit ich höre, wie Jünger [hören]''. Der Schild des Glaubens steht für Vertrauen und Glaube, mit dem ich die feurigen Pfeile des Misstrauens abwehren kann. Wir meinen vielleicht manchmal Gott hat mich vergessen, anderen geht es besser, und/oder ich habe Angst zu kurz zu kommen usw. Der Helm des Heils steht dafür, daß wir uns unserer ewigen Erlösung, also der Vergebung der Sünden, sicher sein dürfen (Johannes 5,24). Wir sind und bleiben Kinder Gottes, egal was passiert. Bisher ging es in diesen Bildern um Abwehr, aber mit dem Schwert des Geistes werden wir nun aktiv, und können selbst agieren und müssen nicht nur reagieren. Das ist das Wort Gottes in der Bibel. Das Schwert hat Macht, wenn wir es gebrauchen. Dazu ist auch regelmäßige Beschäftigung mit der Bibel nötig, damit wir geübte Sinne bekommen und Gutes vom Bösen unterscheiden können (Hebräer 5,1). Unser Schwert soll scharf und lang sein, nicht stumpf und abgebrochen. Gekrönt wird das alles durch das Gebet - dem reden mit Gott, unserem himmlischen Vater. Dies soll im Geist und in der Wahrheit erfolgen (Johannes 4,24). Der Glaube besteht in der Praxis dieser Waffenrüstung, nichts anderem. Amen.