Es geht in den ersten beiden Kapiteln vom Prediger gewissermaßen um heilsame Ernüchterungen die wir aufgrund der intensiven Bemühungen von Salomo nachvollziehen sollten und dürfen. Weder theoretisch noch praktisch können wir die Herren über die Ewigkeit und speziell unser Leben darin sein. Wir sind sozusagen Mittäter und Mitträumer und Mitdenker, aber alles hat seine Zeit, seinen Anfang und sein Ende und seine Bestimmung. Umgangssprachlich kann man hier vielleicht vom ''grauen Alltag'' sprechen. Was wir erleben, wem wir begegnen, was wir können, was wir lernen etc. Manche nennen das Zufall, andere ein zementiertes Schicksal, aber ich denke letztlich ist der Mensch hier nicht außen vor, aber doch ein Geschöpf, was seine Grenzen hat und nicht autonom ist. Gott hat die Ewigkeit in unser Herz gelegt, nicht wir selbst. Und die Beziehung dazu ist lebensnotwendig und der Sinn des Lebens. Ohne Gott ist eben auf Erden alles eitel und nichtig. Was wir tun sollen ist aber nicht darüber resignieren und betrübt sein, sondern uns an dem was uns Gutes begegnet froh werden und es auch genießen. Wir können die Ewigkeit nicht denken, aber den Ewigen in unserem Herzen wahrnehmen. Auch wir Christen drehen uns nicht selten mehr um uns selbst, als es gut sein kann. Wenn man dann das Heil in Jesus Christus nicht kennt und sucht, hat man wirklich keinen Grund mehr aufzustehen und wird auch am Glauben Schiffbruch erleiden. Das finstere Tal (nach David's Psalm 23) wird sich dann in unser Gemüt schleichen, wir sehen keinen Horizont mehr, und wir werden krank an Körper, Geist und Seele.
Und als Christen sind wir hier auch nicht automatisch unbeeinflussbar - im Gegenteil. Sowohl David als auch Salomo waren Kinder Gottes und trotz ihrer großen Macht und Weisheit oftmals am Abgrund. Wir müssen christliche Werte wie Buße, Bekenntnis, Vergebung, Gnade, Hoffnung und Umkehr ernst nehmen und nach Vermögen im Glauben umsetzen. Das Leben wird durch Glaube und Überwindung sinnvoll. Die Welt und ihre Lust vergeht (1. Johannes 2,17) - mehr neutestamentlich kann man den Prediger nicht bestätigen. Die Gestalt dieser Welt vergeht (1. Korinther 7,31) und somit auch das triste Leben was der Prediger beschreibt. Salomo hatte darum Gottesfurcht, weil ihn seine überaus wahren und weisen Erkenntnisse dazu genötigt haben - eben auch die eher trüben Gedanken über das, ich nenne es mal ''Hamsterrad des Lebens''. Er wusste, daß er recht hatte. Aber es gibt eine Lösung, ein Endziel, ein Ende des unglücksseligen Kreislaufes. Wir dürfen eben nicht beim betrübten Prediger stehen bleiben, sondern im Glauben tun, was wir tun müssen und an der Hoffnung festhalten - auch im persönlichen Leben. Salomos Weisheit waren für ihn ein schwerer Rucksack. Wo viel Wissen ist, ist auch viel Leid (Prediger 1,18). Gott hat den Ausweg durch's Evangelium vollbracht und uns zur Grundlage gegeben, um auszubrechen, aufzustehen und nach vorne zu schauen. Die neue Geburt hat es ermöglicht das so zu sehen (Prediger 1,10).