Nonkonformist sein -|- Andacht von Joseph Backhaus (Daily-Message-Archiv, 16. Jun 2012)

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Andacht Archiv-Nr. 3554

für den 16. Jun 2012 - Autor:

Nonkonformist sein

In jener Zeit als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie. Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein

Mt 5,1-12a *©*
 

Leute, die stets bemüht sich anzupassen an die allgemeine Meinung, sich unter die bestehenden gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse unterzuordnen, solche Menschen nennt man ''Konformisten''.
Den Gegensatz dazu bilden die sogenannten ''Non-Konformisten''. Sie gehen nicht mit der herrschenden Meinung eins; sie haben ihren eigenen Lebensstil; sie sind in vielen Dingen Einzelgänger. Und wir brauchen solche Menschen, Menschen, die nicht mit den Wölfen heulen, Menschen, die den Mut haben, gegen den Strom der allgemeinen Meinung zu schwimmen.
Es gibt jedoch verschiedene Arten von Nonkonformisten. Die einen wissen gar nicht, dass sie zu diesen Leuten gehören, oder sie legen zumindest keinen Wert darauf, es zu sein; sie sind nicht daran interessiert, irgendein Etikett aufgeklebt zu bekommen, oder in irgendeine Schublade zu passen. Diese Menschen könnte man auch anders bezeichnen – richtig: als Christen.
Aber da gibt es ja auch noch die anderen, diejenigen, die es alle Welt wissen lassen, dass sie sich nicht anzupassen gedenken, diejenigen, für die das Etikett das Wichtigste ist. Deren Betätigungsfeld ist die ''Kritik''. Die Kritik aus Freude an der Kritik - nicht etwa die hilfreiche und willkommene sogenannte ''Konstruktive Kritik''. Nein, die Einstellung dieser Menschen könnte man mit den Schlagworten ''Ob Sonne, ob Regen, wir sind dagegen'', oder: ''Egal was du sagst, wir sind dagegen!'' bezeichnen.
Alles und jedes kritisieren, aber keine vernünftigen Gegenvorschläge machen können - auf diese Gruppe von Menschen kann zumindest ich gerne verzichten. Die anderen Nonkonformisten hingegen, die es nicht wissen oder die keinen Wert darauf legen, es zu sein, sind uns heute so nötig wie das tägliche Brot. Zu ihnen gehören die Leute, die auch dem jeweils neuen Zeitgeist, den jeweils neuen Denkmoden gegenüber zurückhaltend sind; die sich nicht vereinnahmen lassen für irgendwelche Ideologien, für irgendwelche Alternativ-Bewegungen mit oder ohne Uniform und Parteiabzeichen; die sich nicht treiben lassen von der Mode, von Lust und Launen; die sich den Blick für das Wesentliche bewahren und die selber aus der Mitte ihres eigenen Wesens leben.
Es ist jedoch nicht leicht, dauernd als Einzelkämpfer und dem allgemeinen Trend zuwider die Forderungen des eigenen Herzens zu verwirklichen, gerade auch für die Christen. Wir können und sollen uns aber in dieser Situation, die uns ganz fordert, an den Herrn halten. Mit dem Blick auf ihn können wir uns immer wieder neue Kraft holen: ''Macht euch nicht gleichförmig mit der Welt!''
Worin besteht aber für uns Christen dieser Nonkonformismus? Zum Beispiel darin, dass wir den Mut haben, die Botschaft Jesu Christi zu leben; sie in unserem Leben zu verwirklichen. Wir brauchen ja nur die Seligpreisungen der Bergpredigt ernst zu nehmen, diese überraschenden Wertungen, in denen die Armen und Zurückgesetzten als die eigentlich christlichen Gestalten selig gepriesen werden und nicht die ''Renommierexemplare'' der Menschheit oder die ''Helden der Arbeit'' oder die ''Wissenden''.
Greifen wir einmal einige dieser Seligpreisungen heraus.
- Jesus preist die ''Armen im Geiste'' selig und verheißt ihnen das Himmelreich. Erscheint uns das nicht reichlich unverständlich? Wer will schon arm sein? Und wenn er es ist: Wer hält das für Seligkeit? Von Natur aus haben wir keine Neigung zur Armut. Aber nur, wenn wir uns als arm vor Gott betrachten, nur so sind wir in der Lage, uns beschenken zu lassen von Gott, dem Geber alles Guten.
- Jesus preist diejenigen selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit. Auch hier geht es um diese Offenheit für Gott. In unserem Hunger und Durst nach der Gerechtigkeit sind wir offen für Gott, sind wir davor bewahrt, selbstgerecht zu sein.
- Vor allem ein Wort und eine Forderung der Bergpredigt ist mir persönlich besonders wichtig: ''Selig, die reinen Herzens sind!'' - Dieses ''reine Herz'' ist das Herz, welches auf Gott blickt, von dem es alles erwartet und erhofft, in dem dann die Armut, der Hunger und Durst nach der Gerechtigkeit, die Friedfertigkeit und das Verfolgtwerden um der Gerechtigkeit willen zu dem werden, was Christen ausmacht bzw. ausmachen sollte: Auch mal gegen den Strom zu schwimmen, nicht dem Zeitgeist nachzugeben, Nonkonformisten zu sein. Das ''reine Herz'' macht den Christen aus; denn es macht uns offen und bereit für Gott und sein Kommen. Wenn wir die Bergpredigt ernst nehmen und sie in unserem Leben zu verwirklichen suchen, dann werden wir nicht gleichförmig mit der Welt werden. Und wir können und dürfen dann sagen: Wer heute Verantwortung trägt und dazu bereit ist, der ist ein Nonkonformist; und nicht derjenige, der sich nicht um die Folgen des eigenen Tuns kümmert. Dann wäre der Barmherzige und der Hilfsbereite ein Nonkonformist, und das in einer Zeit, die den eigenen Vorteil und den Lebensgenuss propagiert, die die Selbstverwirklichung als das höchste erstrebenswerte Gut und als den Sinn des menschlichen Lebens hinstellt. Dann wäre derjenige, der ohne große Pose seinen Dienst tut, ein Nonkonformist, und nicht derjenige, der Dienen klein schreibt. Und immer ist derjenige, der die Liebe übt, ein Nonkonformist, und nicht derjenige, der Angst hat, den Schritt zum Mitmenschen zu tun, und der sich nicht verlieren will; der die anderen - wie auch immer - zum Mittel der eigenen Erfüllung degradiert.
Als Christen sollen wir uns um diese Haltungen, die in der Bergpredigt selig gepriesen werden, und die uns heute so bitter nötig sind, bemühen.

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