Ihr Lieben,
ich hab mir letzten Samstag seit langem wieder mal eine ''Bergzeit'' genommen und bin für ein paar Stunden ganz bewusst aus meinem Alltag/persönlichem Umfeld herausgetreten und bin auf die Nordalb (Deggingen, schwäbische Alb) gefahren. Dies ist ein Ort, der mir persönlich viel bedeutet, wo ich in der dortigen Natur oft sehr intensiv Gottes Gegenwart und Nähe spüren und ergreifen kann.
Schon allein das Ankommen dort oben auf dem Berg, mit jedem Meter den Alltag mehr und mehr hinter sich lassen, ist so wohltuend.
Dann das dort sein, Schritt um Schritt gehend die Natur, die Schönheit Gottes darin, erfassen.
Den Weg bis zum Gipfelkreuz, still und meistens, so wie auch am Samstag, ohne einem Menschen dort zu begegnen, über Wiesen und in eine unbegreifliche Weite hinein. Im Gehen sich äusserlich fortbewegen aber auch innerlich etwas in Bewegung kommen lassen und ich merke aber bei mir, es braucht schon so manchen Schritt bis meine Gedanken wirklich frei werden. Dann war ich endlich dort, am Gipfelkreuz, hab auf der Bank sitzend den Ausblick genossen und alles erstmal auf mich wirken lassen. Ankommen, loslassen, zur Stille kommen und sich selbst neu erfassen.
Was mir dabei so bewusst wurde, ist, dass die Stille gar nicht unbedingt immer Stille ist, sondern dass Stille auch bedeuten kann, bewusst hinzuhören, wahrzunehmen, was höre ich denn???
Einerseits hörte ich unten im Tal Motorsägen, Autos, da mal eine Sirene usw., das alles wurde nach oben ''geschallt''.
Andererseits hörte ich die verschiedenen Vögel, das Rascheln der Blätter, das Knacken von Ästen, das leise Säuseln des Windes...
So vieles strömt in die vermeintliche Stille hinein und ich merke auch, es kommt auf mich drauf an, auf was ich mein Gehör, meine Wahrnehmung ausrichte und mich dann auch bewusst entscheide, was ich an Geräuschen oder Eindrücken ausblende.
Ist es nicht auch so in geistlicher Hinsicht, in unserem Glaubensleben??? Was schwirrt da oft auf uns ein, einerseits an Gutem, andererseits aber auch an Dingen, die uns eher vom Vaterherzen Gottes fernhalten (Sorgen, Nöte, Ängste usw.), die oftmals so laut sind, dass wir seine liebevolle Stimme gar nicht mehr hören können?? Die uns doch eigentlich sagen will: Komm her zu mir, heraus aus Deiner Geschäftigkeit, die doch nur begrenzt ist und komm in meine unbegrenzte, ewige Gegenwart! Und dann mach ich die Erfahrung, trotz allem Drumrum, sei es positiv oder negativ, nur hier, in Seinen Armen, kehrt Ruhe in mir ein, hier ist die Stille, das Innehalten, das so gut tut!
Ihr Lieben, es hilft oft, rein äusserlich mal herauszutreten, aber im Grunde müsst Ihr dazu nicht auf einen Berg steigen um das zu erleben, sondern mitten in Eurem Alltag einfach nur mal bewusst die Entscheidung treffen, innezuhalten und sich beschenken zu lassen...
Habt heute eine gesegnete und mit IHM erfüllte Stille, ER sehnt sich bereits so sehr nach Euch!! Seid mit Frieden umhüllt und lieb gegrüsst, Eure