Als Jesus dies zu seinen Jüngern sagte, wollte er ihnen etwas Wichtiges mitteilen was die Beziehung zum Vater im Himmel betrifft. Bisher hatten sie alle ihre Anliegen stets Jesus gesagt - er war sichtbar vorhanden und greifbar. Das hat sich geändert, nachdem Jesus wieder zurück zum Vater in den Himmel ging. Sie haben aus diesem Grunde bisher eben noch nichts in Jesu Namen gebetet. Das würde ja auch keinen Sinn ergeben haben, solange Jesus sichtbar vor ihnen stand. Im Namen Jesu um etwas zu bitten, bedeutet, daß Jesus würdig ist, nicht wir. Von daher können wir auch keine würdigen Gebete oder Bitten aussprechen - selbst wenn sie noch so formvollendet sich anhören und in den Ohren klingeln und aufrichtig sind. Bitten werden darum erfüllt (wenn es Gottes Wille ist), weil der HERR Jesus Christus würdig ist, und die Gläubigen mit seiner Gerechtigkeit aus Gnaden beschenkt hat (2. Korinther 5,21: ''Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt''). Tod und Auferstehung des Sohnes Gottes ist unser Heil und Segen und der Weg zum Vater (Johannes 14,6) und ebenso der Weg des Gebets und aller Bitten. Und wenn wir Gebetserhörungen erleben, wird unsere Freude ''völlig'' sein. In Jesu Namen zu bitten, hat explizit mit Liebe zu tun - Liebe zum Vater im Himmel, zu Gottes Geboten, und zu den Glaubensgeschwistern (Johannes 15, 9-12). In 1. Johannes 5, 13-15 lesen wir: ''Das habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr das ewige Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes. Und das ist die Zuversicht, die wir haben zu Gott: Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns. Und wenn wir wissen, dass er uns hört, worum wir auch bitten, so wissen wir, dass wir erhalten, was wir von ihm erbeten haben''.
Wer das ewige Leben hat (die Schrift schenkt uns diese Heilsgewissheit), der kann dann auch ''mit Zuversicht'' vor den Gnadenthron Gottes kommen mit seinen Bitten. Was Gottes Wille ist, steht in der Bibel - je mehr und intensiver wir darin lesen, desto ''besser'' werden dann auch unsere Gebete und Bitten. Wir sollten das Gebet auch nicht als eine isolierte Handlung sehen, sondern als eine geistlich-inspirierte, fortwährende Glaubensäußerung die auch spontan sein kann. Wir sollten in unserem Glaubens- und Gebetsleben auch nicht ständig zwischen Euphorie und Depression hin- und her schwanken. In Jakobus 1, 5-8 steht: ''Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern gibt und niemanden schilt; so wird sie ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, der gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und bewegt wird. Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde. Ein Zweifler ist unbeständig auf allen seinen Wegen''. Wir brauchen auch Weisheit im Gebet und unsere Bitten sollten dem ebenso entsprechen. Wenn wir nicht wissen was wir beten sollen, so haben wir die Verheißung, daß Gott uns dazu Weisheit schenkt. Und wo wir tatsächlich nur noch müde und sprachlos sind, vertritt uns der Geist mit ''unaussprechlichem Seufzen'' (Römer 8,26).