Der Herr sprach zu Gideon: Durch die 300, die geleckt haben, will ich euch erretten und die Midianiter in deine Hand geben; das ganze übrige Volk soll nach Hause gehen. Sie nahmen die Zehrung des Volkes an sich und ihre Posaunen; die andern Israeliten ließ er alle gehen, einen jeden in seine Hütte; und er behielt bei sich die 300 Mann. Das Lager der Midianiter aber war unter ihm, in der Ebene. Der Herr sprach in derselben Nacht zu ihm: Steh auf und geh ins Lager hinab; denn ich habe es in deine Hand gegeben! Fürchtest du dich hinabzugehen, so lass deinen Burschen Pura mit dir ins Lager hinuntersteigen, damit du hörst, was sie reden. Deine Hände werden erstarken, dass du gegen das Lager hinabziehen wirst. Da stieg Gideon mit...Pura hinunter, bis zu den äußersten Vorposten, ....Die Midianiter und die Amalekiter und alle Morgenländer waren in die Ebene eingefallen wie eine Menge Heuschrecken; und ihre Kamele waren vor Menge nicht zu zählen,... Als nun Gideon kam...da erzählte einer dem andern einen Traum und sprach: ...und siehe, ein Gerstenbrotkuchen wälzte sich zum Lager der Midianiter; und als er an die Zelte kam, schlug er dieselben und warf sie nieder und kehrte sie um, das Oberste zuunterst, dass die Zelte dalagen. Da antwortete der andere: Das ist nichts anderes als das Schwert Gideons, ...: Gott hat die Midianiter samt dem ganzen Lager in seine Hand gegeben! Als Gideon die Erzählung des Traumes und seine Auslegung hörte, betete er an und kehrte wieder in das Lager... zurück und sprach: Macht euch auf! denn der Herr hat das Lager der Midianiter in eure Hand gegeben! Richter 7,7-15
Die Ostergeschichte verbindet sich mit der Geschichte Gideons. Die Voraussetzungen sind hoffnungslos! Gott akzeptierte von 32'000 Kriegern nur 300. 300 unerfahrene Bauernkrieger gegen 135'000 kampferfahrene Soldaten. Doch es war Gottes Wille, den Kampf so zu gewinnen. In der Passionsgeschichte bietet sich ein ähnliches Bild: Das jüdische Volk hätte sich von der militärischen Fremdherrschaft der Römer und der Regierung des Herodes befreien können, aber Jesus, der als Erretter galt, wird ans Kreuz genagelt. Mit seinem Tod sind alle Hoffnungen, Erwartungen und Träume seiner Jünger gestorben. Übrig blieben Angst und Verzweiflung. Jesus sagte zwar, dass alles müsse so geschehen, doch menschlich schien ein Sieg unmöglich, wie bei Gideon.
Fortsetzung folgt.....