»Da machte sich Jerub-Baal,...Gideon, früh auf mit allem Volk, das bei ihm war, und sie lagerten sich bei dem Brunnen...; das Lager der Midianiter aber befand sich nördlich von ihm...Der Herr sprach zu Gideon: Des Volks ist zu viel, das bei dir ist, als dass ich Midian in seine Hand geben könnte. Israel möchte sich sonst wider mich rühmen und sagen: Meine Hand hat mir geholfen! So lass nun vor den Ohren des Volkes ausrufen und sagen: Wer sich fürchtet und wem graut, der kehre um und flüchte eilends ...Da kehrten von dem Volk um bei 22000, so dass nur 10000 übrig blieben. Der Herr sprach zu Gideon: Des Volkes ist noch zu viel! Führe sie hinab an das Wasser; daselbst will ich dir sie prüfen; und von welchem ich dir sagen werde, dass er mit dir ziehen soll, der soll mit dir ziehen, von welchem ich aber sagen werde, dass er nicht mit dir ziehen soll, der soll nicht ziehen. Er führte das Volk an das Wasser hinab. Der Herr sprach zu Gideon: Wer mit seiner Zunge von dem Wasser leckt, wie ein Hund leckt, den stelle besonders; desgleichen, wer auf seine Knie fällt, um zu trinken! Da war die Zahl derer, die von der Hand in den Mund geleckt hatten, 300 Mann; alles übrige Volk war auf die Knie gefallen, um Wasser zu trinken. Herr sprach zu Gideon: Durch die 300, die geleckt haben, will ich euch erretten und die Midianiter in deine Hand geben; aber das ganze übrige Volk soll nach Hause gehen.« (Richter 7,1-7 )
In unserer Gideongeschichte nähern wir uns dem Höhepunkt. Nach der persönlichen und geistlichen Vorbereitung Gideons haben sich 32.000 Israeliten versammelt, um den Kampf gegen die plündernden Feinde aufzunehmen. Stehen immer noch einer fast vierfachen Überzahl gegenüber. Nun sagt Gott noch: »Es sind zu viele!« Er lässt alle zurückkehren, die sich vor dem Kampf fürchten. Diese Anweisung reduziert das Heer auf 22.000 Mann!
Diesen Schritt mag man noch nachvollziehen. Denn im Kriegsgesetz Israels steht: »Wenn du wider deinen Feind in den Krieg ziehst und ...siehst, ein Volk, das größer ist als du, so fürchte dich nicht .....denn der Herr, ...ist mit dir. Wenn es nun zur Schlacht kommen soll, so trete der Priester herzu und rede mit dem Volk und sage zu ihm: Israel, höre zu: Ihr zieht heute in den Kampf wider eure Feinde; euer Herz verzage nicht! ....Denn der Herr, ...geht mit euch, dass er für euch mit euren Feinden streite, um euch zu helfen. Auch die Amtsleute sollen mit dem Volke reden und sagen: Wer ein neues Haus gebaut und es noch nicht eingeweiht hat, der gehe hin und kehre in sein Haus zurück, damit er nicht im Kriege umkomme und ein anderer es einweihe. Wer einen Weinberg gepflanzt und ihn noch nie abgelesen hat, der gehe und kehre wieder in sein Haus zurück, dass er nicht im Krieg umkomme und ein anderer die erste Lese halte! Wer sich mit einer Frau verlobt und sie noch nicht heimgeführt hat, der gehe hin und kehre wieder in sein Haus zurück, dass er nicht im Krieg umkomme und ein anderer sie heimführe. Die Amtsleute sollen weiter mit dem Volke reden und sagen: Wer sich fürchtet und ein verzagtes Herz hat, der gehe hin und kehre wieder in sein Haus zurück, damit er nicht auch das Herz seiner Brüder so verzagt mache, wie sein Herz ist!« (5.Mose 20:1-8 ). In dieser Aufforderung wird klar, dass niemand in den Kampf ziehen sollte, der nicht von ganzem Herzen dabei sein kann. Es ging um Auseinandersetzungen zwischen bestimmten Volksgruppen, doch eigentlich ist es eine geistliche Angelegenheit. »Denn unser Kampf richtet sich nicht wider Fleisch und Blut, sondern wider die Herrschaften, wider die Gewalten, wider die Weltbeherrscher dieser Finsternis, wider die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen!« (Eph. 6,12).