Gottes Geist ergriff Gideon und veränderte ihn. Seit dem NT will Gott alle Menschen mit dem Geist erfüllen. Gottes Geist möchte aber über uns verfügen und nicht wir über ihn. Es ist ein kleiner, aber wesentlicher Unterschied. Der Geist des Herrn kleidete sich mit Gideon und nicht Gideon kleidete sich mit dem Geist des Herrn! Darin liegt ein Qualitätsunterschied. Im Lukasevangelium steht: »Erfüllt vom heiligen Geist kam Jesus vom Jordan zurück und der Geist Gottes führte ihn in die Wüste.« (Lk 4,1) Jesus hatte genauso menschliche Bedingungen wie wir auch. Er lies sich als Zeichen seiner Hingabe an Gott taufen und er wurde mit dem heiligen Geist erfüllt. Christen können an dieser Stelle selbst zufrieden stehen bleiben. Doch auch Jesus ging durch Zeiten der Versuchung (in der Wüste): »Mit der Kraft des heiligen Geistes erfüllt, kehrte Jesus nach Galiläa zurück.« (Lk 4,14) Jesus selbst konnte seinen Dienst nicht ausführen, ohne die Kraft des heiligen Geistes.
Gideon fordert dann das Zeichen mit dem nassen und trockenen Schaffell. Das Zeichen hat zwei Bedeutungen: Zuerst war das das Schaffell vom Tau nass, dann war der Boden ringsherum nass und das Fell blieb trocken.
Der Prophet Hesekiel hatte eine bekannte Vision (Hesekiel 47,1-12 ). Er spricht über den Fluss, der aus dem Tempel Gottes herausfließt und seine heilende Kraft entfaltet, wo sie hinkommt. Wenn die Bibel von lebendigem Wasser spricht, ist der heilige Geist gemeint (Johannes 7,38.39). Der Prophet spricht dann in der Prophetie davon, wie er bis zu den Knöcheln, dann bis zu den Knien, dann bis zu den Hüften in den Fluss hineingeht, um schließlich den Boden unter den Füßen zu verlieren und vom Wasser getragen zu werden. Wer sich in einen Fluss begibt, der wird nass! Wer sich mit dem Geist Gottes einlässt, der muss vom Tau Gottes nass werden. Wir spannen oft den geistlichen Regenschirm über uns auf. Wir bleiben trocken. Damit wird bestätigt: das Christen ist eine trockene Sache! Wir müssen vom Fluss des heiligen Geist nass werden. Zuerst an den Füßen, bis an die Knie, bis an die Hüften,...Wie bei Gideon zuerst das Schaffell nass wurde, muss es zuerst an uns geschehen. Dies ist die biblische Reihenfolge: Von innen nach außen, vom Einzelnen in unsere Umgebung, unsere Familien, Bekannten, Arbeitskollegen und Freunde. Wenn wir ''nass'' geworden sind, dann können wie die andern ''nass'' machen. Doch werden wir dabei trocken? Das Schaffell selber ist das zweite mal trocken und herum ist alles trocken, d.h. wir sollen nicht ständig im Dienst sein, sondern wir brauchen auch die Nähe zu Gott, damit wir wieder nass werden.
Mit der Umkehr zu Gott, dem Bruch mit den Götzen, mit der Beziehung zu Gott und dem Dienst für Gott sind wir wie Gideon für den Alltag mit all seinen Problemen gerüstet, den Kampf aufzunehmen.