Sicher kennen viele die Situation. Man fährt mit dem Auto, hat sich verfahren und möchte am liebsten eine 180 Grad Wendung machen können, um schnell wieder auf den richtigen Weg und zum Ziel zu gelangen. So wollen wir oft auch bei Gott handeln. Falscher Weg - bitte direkt auf der Stelle wenden und weiterfahren, als wenn nichts gewesen wäre. Aber dadurch kommen wir nicht bei Gott an. So kommen wir auch nicht bei uns an. Wir sind aktiv genug für Gott, aber was machen wir mit ihm? Die Stille zu Gott sollte kein Ritual sein, sondern in ihr sollten wir Gott begegnen und uns dadurch verändern lassen. Ich muss mich sammeln, um ihm ehrlich begegnen zu können. Will ich Gott in der Stille begegnen, so sollten wir kommen, wie wir sind und nicht, wie wir sein wollen. Nur dann kann Gott Veränderung bewirken.
Sammeln wir uns, so müssen wir ankommen vor Gott; das loslassen, was wir festhalten und beschäftigt; um dann von ihm zu empfangen; um dann für Gott Sachen anfangen können. Wie ist es in den Gemeinden? Gehen wir nicht oft den Weg rückwärts: Es wird etwas angefangen, damit man von Gott empfangen möchte. Dabei halten wir aber an den Sachen fest die uns beschäftigen und können so unmöglich bei Gott ankommen. Bei einer guten Freundschaft nehmen sich beide Zeit füreinander und hören dem andern zu, haben keine wichtigen Termine oder denken im Stillen an das, was noch erledigt werden muss. So sollen wir auch zu Gott kommen. Ruhe nehmen oder wie man so schön sagt: einen Gang runter schalten. Der Alltag wird durch Hektik bestimmt. Das Radio oder der TV läuft bei vielen als Geräuschkulisse den ganzen Tag. Ohne Playstation, Laptop, Handy oder I-Phone geht gar nichts mehr.
Komme ich ruhig zu Gott, bin ich mit Herz dabei. Viele sind aber innerlich zerrissen. Viele Menschen meinen, sie müssten Gott etwas beweisen (und sich selber auch). Sicher kennt das jeder, dass man erst richtig abschalten muss, sonst denkt man schon an die nächsten Sachen, die erledigt werden müssen. Wir müssen Gott auch keine Haltungen vorspielen, sondern wir sollen unsere ''Wunden'', die Gott heilen will, sagen. Er wartet darauf. dazu gehören unbedingt die Gefühle. Obwohl wir wissen, dass Gott uns kennt, haben wir Angst, das Dunkle in unserm Leben ihm zu sagen. Er wartet aber darauf, bis wir es tun.
Teil 2 folgt morgen