Ausruhen -|- Andacht von Joseph Backhaus (Daily-Message-Archiv, 17. Jun 2011)

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Andacht Archiv-Nr. 3189

für den 17. Jun 2011 - Autor:

Ausruhen

Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus.

Mk 6,31 *©*
 

Es beginnt ja nun die Ferienzeit - und aus aktuellem Anlaß und eigenem Erleben habe ich mir so meine Gedanken gemacht.
Vielleicht erinnern sich die Älteren unter uns noch an den Streik der Fernfahrer, die damals über Wochen hinweg den Transitverkehr von und nach Italien blockierten. Ich weiß es noch gut, denn ich war dabei .....
Die Zielsetzung jedoch war damals nicht - wie zu erwarten - eine bessere Bezahlung durchzusetzen, sondern die Einhaltung der vorgeschriebenen Ruhepausen. Und wenn ein Streik berechtigt war, dann dieser. Manche Lkw-Fahrer stehen nämlich selbst heute noch unter einem derartigen Zeitdruck, dass sie länger als erlaubt am Steuer sitzen müssen. Einmal abgesehen von der damit verbundenen Unfallgefahr ist eine solche Überforderung auf die Dauer auch noch gesundheitsschädlich.
Der Mensch muss nämlich von Zeit zu Zeit ausruhen, um neue Kraft zu schöpfen. Dieses natürliche Ruhebedürfnis hat Jesus anerkannt und auch seinen Jüngern zugestanden. Nach einem ausführlichen Bericht über ihre Tätigkeit sagte Jesus zu ihnen: ''Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus''.
Nur wenn wir einen gewissen Rhythmus zwischen Aktivität und Ruhe, zwischen öffentlichem Auftreten und Rückzug in die Einsamkeit beachten, bleiben wir physisch und psychisch gesund. Letzteres ist in unserer technisch-industriellen Zivilisation besonders wichtig: die körperliche Belastung ist in vieler Hinsicht geringer geworden, da uns Geräte und Maschinen viel Arbeit abnehmen - bis hin zu Automaten und Computern, die selbsttätig arbeiten und vom Menschen nur noch überwacht werden müssen. Und dennoch ist etwas ungewöhnliches festzustellen: Trotz dieser vielfältigen technischen Hilfsmittel nehmen nämlich Hektik und Zeitdruck immer mehr zu. In einer Studie, die ''Zukunftsfähiges Deutschland'' betitelt ist, heißt es: ''In seltenem Einklang von populärem Verlangen, wirtschaftlichem Interesse und politischer Planung wurde in Deutschland über Jahrzehnte unmerklich und doch programmatisch die ruhelose Gesellschaft geschaffen.''
Im Gegensatz zur allgemein üblichen Beschleunigung der Arbeits- und Lebensvorgänge wird in dieser Studie eine ''Entschleunigung'' angestrebt (zum Beispiel durch die Einrichtung von Fußgängerzonen und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, da gerade ein übertriebener Autoverkehr sehr viel Lärm und Unruhe erzeugt).
Die Kirche sollte sich ebenfalls für mehr Ruhezonen und Ruhepausen einsetzen, damit die Menschen wieder zur Besinnung kommen und aufnahmebereit werden für die christliche Glaubensbotschaft, die als letztes Ziel die ewige Ruhe bei Gott vor Augen stellt. Was aber müssen wir feststellen? Auch die Kirche - trotz ihres Eintretens für die Sonntagsheiligung und für die Erhaltung der Feiertage - erliegt immer mehr dem Trend zur Rationalisiemng und Beschleunigung. Und zwar teils aus finanziellen Gründen, teils aus Personalmangel. In der evangelischen Kirche werden Pfarrstellen gestrichen, weil das Geld für die Besoldung fehlt; in der katholischen Kirche werden immer mehr Pfarreien zusammengelegt, weil der Priesternachwuchs zu gering ist. Dazu kommt noch die typisch deutsche Neigung zum Perfektionismus, die zahllose Konferenzen und riesige Stöße von Arbeitspapieren zur Folge hat. Wenn sich jedoch Pfarrer und Seelsorger dem Diktat des Terminkalenders und der Uhr beugen müssen, dann berührt das den Lebensnerv der Kirche, die nach den Worten Jesu nicht von dieser Welt ist und sich daher nicht den Gesetzen dieser Welt unterwerfen darf. Hier klaffen Lehre und Lebenswirklichkeit weit auseinander. Die Botschaft vom ewigen Leben bleibt nur glaubwürdig, wenn der Mensch nicht im Getriebe des Alltags aufgeht. Es würde langsam Zeit, dass wir umdenken. Deshalb gilt für uns „moderne” Menschen dieser Satz ganz besonders: ''Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus.''
Ich wünsche uns allen, dass wir immer wieder diese Zeiten zum Ausruhen und Kraft schöpfen finden.

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