In einem Urlaub an der See sah ich eine große Fähre, die wohl aus dem Fahrwasser geraten war und nun am Strand trocken lag. Kein Wasser um sie herum. Fachmänner schauten nach der Sache und buddelten die beiden großen Schiffsschrauben aus. Schaulustige Leute stellten sich schnell ein und die Kinder wollten den großen Männern mit ihren kleinen Plastikschaufeln helfen. Mit der nächsten Flut konnte das Schiff wieder in das Fahrwasser zurück.
Können wir im Glauben auch stranden und auf dem Trocknen liegen? Das Schiff ''verdurstet'' quasi. Ich denke, es gibt genügend Beispiele in unserem persönlichen Leben, die unseren Glauben aus dem alltäglichen Fahrwasser bringen. Wir fühlen uns nicht wohl und fragen uns, was uns abgetrieben hat. Meist kennen wir den Grund, haben nur nicht den Mut, ihn Gott zu bekennen. Etwas arbeitet in uns und wir achten beim Steuern nicht mehr auf das Ziel. Unkonzentriert und an das, was uns in Gedanken beschäftigt, sind wir abgelenkt und wir stranden. Das Schiff lag fast einen ganzen Tag am Strand. Liegen wir länger auf dem Trocknen stellt sich Durst ein, Durst nach Jesu Nähe und nach Jesu Wort.
Wie kommen wir da wieder weg? Beim Schiff wurden die Schrauben frei geschaufelt, aber dadurch alleine kam die Fähre nicht wieder weg. Das Wasser musste kommen (und nicht das Schiff zum Wasser), damit es wieder ins Fahrwasser kam. Jesus kommt auf uns zu und sagt: Ich habe Interesse an dir. Ich will dein Begleiter sein. Die Schrauben hatten sich in den Sand gegraben. Der Glaube wurde durch Schuld, Verletzungen und Belastungen zugedeckt. Um den Glauben wieder befreiend zu leben, müssen und dürfen wir alles bei Gott abladen. Er wartet darauf. Du musst nur das, was dich umlagert, wie der Sand bei der Schraube, frei schaufeln. Das kann anstrengend und schweißtreibend sein, vielleicht sogar schmerzhaft.
Ich wünsche dir, dass du heute im Fahrwasser bleibst, du konzentriert das Ziel im Auge behältst und nicht strandest.
P.S.: Ich danke Norbert Kaspers, dass ich das Bild zur Gestaltung der Andacht nehmen durfte.