Die Idee zu meiner Andacht kam mir erst am letzten Sonntag im Gottesdienst. Es war der Sonntag
Miserikordias Domini (Tag des guten Hirten) lat. Die Barmherzigkeit des Herrn.
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Ein Bekenntnis, das vielen Menschen Kraft und Zuversicht gibt und gegeben hat.
Die fürsorgliche Zuwendung des göttlichen Hirten wird in diesem Psalm durch viele Bilder beschrieben. Einige davon möchte ich heute Morgen mit euch anschauen.
Da ist Gott der Hirte, der seine Schafe mit dem versorgt, was sie brauchen. Er schickte uns Jesus, der als Gute Hirte, der sein Leben für uns gab. Er starb, damit unsere Sünden vergeben werden und der Weg zu Gott frei ist.
Er versorgt sie mit Wasser, von dem die Lebensenergie und Kraft abhängt. Schafe können auf trockenem Land nicht überleben, der Mensch besteht zu 90 % aus Wasser – ohne dem er nicht leben kann. In diesem Falle ist mit dem Wasser des Lebens mehr gemeint – nämlich das Wasser als Lebensenergie. Er sandte uns den Heiligen Geist um zu erkennen wie unser Leben wirklich aussehen kann, wenn wir uns ihm zuwenden.
„Er führet mich auf rechter Straße und seines Namens willen.“
Auf meiner persönlichen Lebensstraße habe ich immer wieder gemerkt, dass Gott mir die Treue hält und mich begleitet und führt – als der gute Hirte, bei dem ich in guten Händen bin.
Manchmal kann Gottes Führung aber auch ganz schön gegen den Strich gehen.
Es fällt schwer, ständig nach dem Warum zu fragen und alles im Leben bedingungslos anzunehmen und auch mal Umwege zu gehen, die ich zunächst nicht verstehen kann.
Ohne solche Umwege wäre ich heute nicht hier. Nach Arbeitslosigkeit, Call - Center Tätigkeit hat Gott mir hier in dieser Gemeinde meinen Platz zugewiesen. Ich hatte schon nicht mehr dran geglaubt, meinen Beruf (Diakonin), der für mich auch immer Berufung war, ausüben zu können.
Da ging es auch schon mal durch ein finsteres Tal. Das engt ein und macht Angst, man weiß manchmal nicht wie es weitergehen soll. Und doch brauchen wir uns nicht zu fürchten. Wir sehen den guten Hirten nicht und doch ist er da – auch wenn wir ihn nicht immer spüren.
Einen reich gedeckten Tisch – Gott dient uns, im Gottesdienst, in der Gemeinschaft.
Im Haus des Herrn, in seiner Nähe, mit ihm verbunden dürfen wir leben. Gott verfolgt uns mit seiner liebevollen Fürsorge – unser Leben lang – und darüber hinaus!