Vor den Osterferien werden mit den Kindern österliche Motive im Kunstunterricht gemalt und gebastelt. So entschloss ich mich zu zwei verschiedenen Bildern mit dem Motiv ''Kreuz'', die ich mit zwei verschiedenen Jahrgängen malen wollte und malen ließ. Zur Wertschätzung und zur Schmückung der Schule hing ich die Bilder im Flur der Schule auf. Ein Kollege bemerkte zu mir: ''Jetzt hängen aber genug Kreuze. Nicht zu viel Mission.'' Über diese Bemerkung kam ich über folgende Fragen ins Grübeln: Hat die Person Angst vor dem Kreuz? Und wenn warum?
Das Kreuz ist vielen ein Dorn bzw. ein Balken im Auge. Sie wissen um die Bibel und ihre Aussage, aber auch um die erlösende Tat, die dort beschrieben steht. Damit das Kreuz kein Balken mehr sein würde, müssten sie Jesus sagen, was in ihrem Leben Sache ist, welches Lebensmotto sie haben und welchen Lebensstil sie leben. Sie lehnen die Bibel ab, wollen nichts damit zu tun haben, weil sie genau wissen, was das Buch der Bücher dazu sagen würde. Sie müssten ihr Leben komplett ändern. Eine Total-Renovierung eventuell sogar Abbruch und Neubau.wäre angesagt. Davor haben sie Angst, weil sie Altes nicht aufgeben möchten. Vielleicht ist es auch die Angst vor der ''Fremdherrschaft'' in ihrem Leben. Ein anderer soll über ihr Leben, den Ablauf und die Zukunft bestimmen? Sie wissen um all diese Grundaussagen mit ihren Folgen und damit kennen sie die Bibel, die sie (teilweise rigeros) ablehnen.
Wir gehen auf Ostern zu. Jesus ging nach Jerusalem und wusste, was ihn erwartete: Hass, Feindschaft, Auspeitschen, Bespucken, Auslachen, eine Dornenkrone, die Kreuzigung, die Schmerzen, das Verlassen sein vom Vater. All dies sind unangenehme Dinge, die körperliche und seelische Schmerzen bereiten. Jesus ging keinen leichten Weg und ich denke, dass er auch Angst vor dem Kreuz hatte. Er betet im Garten Gethsemane: ''Und er ging ein wenig weiter, fiel nieder auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!'' (Matth.26,39) Das klingt ergebend, aber in Lukas 22,44 steht: ''Und er rang mit dem Tode und betete heftiger. Und sein Schweiß wurde wie Blutstropfen, die auf die Erde fielen.'' Es war also kein leichtes Gebet. Dahinter steht die Angst.
Wir stehen auch oft in Lebensstürmen und wissen keine Antwort mehr auf die Fragen. Wir wissen nicht ein noch aus, fühlen uns am Ende unserer Kräfte und Ideen. In diese Lage sagt dir heute Jesus : ''In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.'' (Joh. 16,33)