Bemerkenswert, dass Jesus die Christen nicht verwirft und sich von ihnen abwendet. Er warnt sie zwar, wenn sie in ihrem Zustand verbleiben, dass er sie dann ausspeien muss. Er spricht sie wie ein väterlicher Freund an: »Ich rate dir...kaufe von mir durch Feuer geglühtes Gold, weiße Kleider und Augensalbe.« Er spricht sie an mit Dingen, die sie sehr gut kannten: das Gold des Bankwesens, Kleider für die Stoffindustrie, Augensalbe für die Medizin. Der äußerliche Wohlstand, der hohe Lebensstandard und materieller Reichtum sind zu jeder Zeit Gift für den Glauben gewesen. Diese Dinge machen uns korrupt und es gibt wenige Menschen, die damit umgehen können. Der Herr rät den Menschen in Laodizea für Verfolgung und Anfechtung zu beten, damit ihr Glauben im Feuer geprüft und gereinigt werden kann. Anfechtungen und persönliche Krisen bringen uns oft wieder Gott näher. Durch den Glauben wird die Gerechtigkeit erlangt; die weißen Kleider, um die Nacktheit zu bedecken. Adam und Eva verspielten die Gerechtigkeit durch die Sünde und entdeckten, dass sie nackt waren! Danach sollten sie neu mit dem heiligen Geist erfüllt werden und der Geist öffnet uns die Augen für unseren Zustand.
»Siehe, ich stehe vor der Türe und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Türe öffnet, werde ich zu ihm hineingehen und mit ihm essen und er mit mir.« Wir gebrauchen diesen Vers oft für Evangelisationen, jedoch ist er eigentlich an Christen gerichtet! Jesus steht vor unserer (Gemeinde-)Tür und klopft an. Wir klopfen ja auch bei denen an, mit denen wir Zeit verbringen wollen. So will Jesus auch mit uns das Leben leben, deshalb weist er zurecht, ermahnt und erzieht uns. Passend zum Bild: Je näher man an der Quelle die Wassertemperatur misst, desto heißer ist sie. Am heißesten ist sie in der Quelle. Sind wir nah bei ihm sind wir brennend, kochend heiß. Diesen Zustand haben wir nach der Umkehr und der sollte normal sein und anhalten. Gestank entsteht, wenn wir mit dem breiten Strom schwimmen wollen und gleichzeitig ganz nah an der Quelle leben möchten. Die laue Gemeinde empfing den härtesten Tadel. Doch wenn sie auf das Reden von Gott reagiert; (»Sei also eifrig und ändere deine Gesinnung«) und Busse tut, ihre Gesinnung ändert, dann darf sie eine große und kaum fassbare Zusage erleben: »Wer siegreich überwindet, werde ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich siegreich überwand und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinem Thron.«
Gott hat gesprochen. Er hat seine Beurteilung abgegeben und nichts zurückbehalten. Sein Reden war klar und unangenehm. Gott will eine wache und lebendige Gemeinde, die die erste Liebe lebt und nicht vor Problemen zurückschreckt und Kompromisse eingeht; eine Gemeinde, die geistlich lebt. Es liegt an uns, was wir wählen.Diese Entscheidung ist ein Kampf und sie fällt uns nicht in den Schoss. »Entscheidet euch heute, wem ihr dienen wollt; ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen!«