In diesen Tagen feiern wir das Erntedankfest und schmücken den Altartbereich mit Früchten, die wir ernten durften. Die Ernte ist das Ergebnis von der Saat. Der Dank ist das Resultat vom Nachdenken. Das Fest ist der Grund des Feierns.
Im Umgang mit den Menschen erlebt man viel Unzufriedenheit. Ursachen sind ein gestörtes Denken, destruktives Reden und mürrisches Verhalten. Man sieht nur die guten Seiten bei den andern und wie schlecht es einem selber geht. Aber: wenn man ehrlich ist: Ganz möchte man mit dem andern doch nicht tauschen.
Bedenken wir doch: Wir haben Frieden im Land, ein Dach über dem Kopf, genügend Kleider und Schuhe, unser Lebensstandard doch recht angenehm ist, ärztliche Versorgung haben und wir unsere Sinne gebrauchen können.
Ich darf danken, dass ich Gottes Kind bin und er mein Vater ist. Jesus ist mein Herr und ich bin sein eigen. Der Heilige Geist führt und leitet mich zum Umdenken. Ich darf danke sagen, dass ich kein Spielball dunkler Mächte bin, sondern geborgen in Gottes Hand leben darf. Ich danke Gott für sein Vertrauen und dass er jeden Morgen seine Güte und treue neu zu mir wendet. Wie dankbar darf ich sein, dass ich sein Wort habe, es verstehen darf und er durch das Wort zu mir spricht. Dabei habe ich Gedankenaustausch mit ihm. Welch ein großes Geschenk. Ich darf meine Schuld bei ihm abladen, ihn mit meinen Zweifeln bestürmen. Trotz mancher schwerer Wegführung verschwindet sein Vertrauen zu ihm nicht. Der Glaube erleidet keinen Schiffbruch und die Traurigkeit nimmt keine Überhand. Durch IHN werden wir nicht verbittert und die Freude verschwindet nicht aus unserem Leben.
Ich darf aber auch in Freiheit Gemeinschaft mit anderen Menschen haben, die an ihn glauben. Durch IHN und durch die anderen Menschen erfahre ich Wegweisung, Sammlung und Zurüstung. Mit ihm bin ich nicht allein, egal was ich gerade durchlebe. Er schenkt mir Bewährung in der Anfechtung und zeigt mir Wegweiser, wenn ich Entscheidungen treffen soll. Er liebt mich mehr, als ich es verdiene.
Durch seine Auferstehung darf ich ewiges Leben haben. Eine lebendige Hoffnung erfüllt mich, weil ich weiß. dass eine Wohnung im Himmel für mich bereitgehalten wird. Mein Name steht im Buch des Lebens. Irgendwann trete ich dieses Erbe an. Es ist ein Geschenk, dass ich an IHN glauben darf und dass ich dafür danken kann.
Dankbarkeit ist der Wächter am Tor der Seele gegen die Kräfte der Zerstörung, schrieb Gabriel Marcel. Beim Danken geht es nicht um ein Gefühl, sondern dass ich darüber nachdenke, wofür ich Grund habe zum Danken. Vielleicht fällt dir noch manch anderer Grund ein, für den du danken kannst. Mach doch eine Liste, hänge sie irgendwohin und schaue darauf, wenn es dir mal nicht so gut geht.