Ich besuchte die Veranstaltung von einer Musikgruppe, die sich die Seligpreisungen musikalisch vorgenommen hatten und nun das Projekt vortrugen. Dabei kam ich durch ihre Texte und Theaterszenen auf die Idee, mir Gedanken über die einzelnen Seligpreisungen zu machen.
Die Bergpredigt beginnt mit den Seligpreisungen. Für Christen haben sie einen besonderen Stellenwert und sie richten ihr Leben unter anderem danach aus. Sie ist die erste Predigt von Jesus. Jesus Christus beginnt seine erste Predigt mit den Worten: »Selig sind...!« Er sagt nicht: ''Du musst....'' Sie sind also positive Wegweiser. Eigentlich will Jesus mit seinen Jüngern reden, aber eine größere Volksmenge folgt ihnen und so spricht Jesus zu vielen Menschen. Er will den Jüngern und uns damit sagen, dass es nicht auf ein äußerlich intaktes Leben ankommt, sondern innerlich eine gewisse Grundhaltung vorhanden ist. Viele Menschen fühlen sich ''selig'', wenn alles nach ihren Plänen, Wünschen und Vorstellungen läuft und sie keine Sorgen und Leiden mehr haben. Aber Jesus stellt diese Vorstellungen völlig auf den Kopf und ersetzt sie durch Erfahrungen, die wir als unbequem empfinden: Armut, Trauer, Hunger, Durst, Verzicht, Verfolgung.
Selig sind die geistlich Armen; denn ihrer ist das Himmelreich! ................« :
Welche Armut ist damit gemeint, die finanzielle bzw.materielle Armut? Eher nicht, denn diese Armut macht nicht selig. Auch der Zusatz ''geistlich arm'' macht dies deutlich. Menschen glauben nicht, dass Gott sie liebt und sie bitten Gott in dunklen Stunden: Verlass mich nicht. Wir stehen oft vor hohen Mauern von Hass, Sorgen, Schuld und Leid. Grenzen werden erlebt und man will gerne flüchten, man fühlt sich hilflos. Träume werden aufgegeben.Menschen fühlen sich elend, unglücklich und hilfsbedürftig. Das Scheitern lernen steht nicht in Büchern und man lernt es nur durch das Durchleben. Wir fühlen uns dann leer und arm. Aber nur so kann Gott unsere Hände und unser Leben füllen. Erst wenn wir elend und hilfsbedürftig sind und bettelnd vor ihm stehen, können wir nur totale Hilfe und ''Füllung'' durch Gott erwarten und erfahren. Ob diese Haltung durch äußere Not veranlasst wurde oder nicht, sagt die Bibel nicht. .Alles scheint zerbrochen und leer. Es stellt sich nur die Frage, wie viel müssen wir aufgeben, bevor er uns neu füllen kann. Alles oder bleibt ein kleiner Restbestand? Vor Gott sind alle Menschen gleich und herzlich willkommen. Er nimmt uns immer in sein Leben auf und verwehrt keinem den Eintritt, obwohl wir denen, dass wir bankrott und bettelarm vor ihm stehen.
Gott sucht oft das Schwache, Verachtete, Unbedeutende, den Nicht-Helden, Menschen, die hilfsbedürftig und von Gottes Barmherzigkeit abhängig sind. Jesus sagt: ''Glückwunsch, dass du den Schritt zu mir gemacht hast und mein Nachfolger sein möchtest. Denn euch ist das Reich der Himmel! Freu dich darüber am heutigen Tag.