Man kann offensichtlich viel Unnützes und Überflüssiges als Christ veranstalten, also ohne letztlich irgendeinen Wert und Vorteil von dem zu haben, was man tut. Man kann den verkehrten Glauben haben, daß nämlich Heiligung dadurch zustande kommt, indem man äußere Dinge (Liturgien) praktiziert oder eben auch bestimmte Speisen isst und andere meidet etc. Aber Heiligung geschieht nicht durch Gesetzeswerke sondern aus Gnade. Nur Gottes Gnade kann den Gläubigen die Kraft und die Motivation zu einem geheiligten Leben schenken. Wenn wir nun sehen, wie wunderbar die Gläubigen der Vergangenheit letztlich an den offenbarten Lehren und Verheißungen festhielten, und dadurch in ihren Herzen fest und stark wurden, können wir das als Vorbild und Ermutigung annehmen und ebenso (trotz Schwierigkeiten) standhaft im Glauben an das Evangelium bleiben. Sie taten das durch die Kraft der Gnade. In Titus 2, 11-14 lesen wir von dieser Gnade, die vor Gott höher steht als jedes Gesetzeswerk: ''Denn die Gnade Gottes ist erschienen, die Heil bringend ist für alle Menschen; sie nimmt uns in Zucht, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in der jetzigen Weltzeit, indem wir die glückselige Hoffnung erwarten und die Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Retters Jesus Christus, der sich selbst für uns hingegeben hat, um uns von aller Gesetzlosigkeit zu erlösen und für sich selbst ein Volk zum besonderen Eigentum zu reinigen, das eifrig ist, gute Werke zu tun''. Große Glaubensmänner sind nicht über Nacht zu dem geworden, wie wir sie heute in der Bibel wahrnehmen und kennenlernen. Sie waren anfangs auch durchaus wankelmütig, übermotiviert, selbst verliebt, vergesslich, oberflächlich oder auch kleingläubig. Ob es ein Mose, Elia, David, Simson, Paulus oder Petrus war, sie alle bekamen dadurch ein festes Herz, indem sie ihre Erfahrungen machten und erlebten, was sie erleben mussten. Und das waren sicherlich nicht nur Erfolge und Triumphe, sondern teils sehr bittere Begegnungen und Enttäuschungen.
Aber Gott hielt sie fest - gerade auch in ihrer Schwachheit und Resignation. Und das macht er auch bei uns. Wir alle profitieren heute von den Erlebnissen dieser gläubigen Menschen, weil sie unter Gottes Aufsicht aufgeschrieben haben, was sie erlebten und wie sie in ihre Aufgabe hinein gewachsen sind. Paulus hat beispielsweise in wunderbaren Worten hinterlassen, was der Sinn von diesen göttlichen Aufgaben ist. In Epheser 4, 11-15 schreibt er: ''Und Er hat etliche als Apostel gegeben, etliche als Propheten, etliche als Evangelisten, etliche als Hirten und Lehrer, zur Zurüstung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes des Christus, bis wir alle zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zur vollkommenen Mannesreife, zum Maß der vollen Größe des Christus; damit wir nicht mehr Unmündige seien, hin- und her geworfen und umher getrieben von jedem Wind der Lehre durch das betrügerische Spiel der Menschen, durch die Schlauheit, mit der sie zum Irrtum verführen, sondern, wahrhaftig in der Liebe, heranwachsen in allen Stücken zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus''. Wer nicht mehr hin- und her geworfen wird, ist einer, der ein festes Herz hat. Gott macht das Herz von Gläubigen dadurch fest, indem er sie unterrichtet, mit Informationen versorgt, an den Erfahrungen anderer Christen teilhaben lässt, Liebe schenkt, damit wir sie weitergeben, Gnade zuspricht, damit wir nicht verzweifeln, Mut macht, damit wir nicht verzagen, heilt, wo wir verwundet sind, sucht und findet, wo wir uns selbst verloren haben. Alles Dinge, die auch andere Gläubige in den vergangenen Zeiten so erlebten, aber auch heute noch aktuell sind. Deshalb haben wir die Bibel, um zu erkennen wie Gott handelt und auf uns Menschen reagiert und uns an die Hand nimmt und dafür sorgt, daß wir stark werden in ihm, durch die Gnade und durch alle Zeiten und Situationen des Lebens hindurch.