Wenn man sich Umfragen anhört, was die Menschen auf der Straße meinen, was Pfingsten ist, so stellen wir fest, dass dies doch ein recht unbekanntes Fest ist. 50 Tage nach Ostern (Pfingsten bedeutet 50) nachdem Jesus also auferstanden und in den Himmel aufgefahren ist, schickt er seinen Anhängern seinen Beistand, den Tröster, wie er auch in der Bibel genannt wird, den Heiligen Geist. Das muss schon etwas ganz besonderes gewesen sein, als der Geist wie Feuerflammen über ihren Häuptern schwebte und sie in allen Sprachen von ihrem auferstandenen Herrn erzählten.
Als ihnen Petrus dann auch noch anhand der Heiligen Schrift, die damals natürlich nur das Alte Testament war, in einer Predigt darlegte, dass dies alles schon seit alten Zeiten vorher gesagt war, begannen viele zu verstehen, was geschehen war und wollten nun wissen, wie es denn nun weiter gehen sollte.
Die Antwort von Petrus ist kurz und eindeutig: ''Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes.'' Buße und Taufe sind die Grundlagen, um zu Gottes Gemeinde zu gehören. Doch was meint er damit genau? Diese beiden Begriffe sind heute bei uns nicht mehr so klar, wie es den Menschen damals war.
Unter Buße stellen wir uns heute häufig eine Strafe vor. Jemand muss für eine begangene Tat büßen, also die Strafe auf sich nehmen. Das Wort im griechischen Urtext der Bibel hierfür ist metanoia, das heißt soviel, wie Umkehr. Hier ist also nicht von einer Strafe die Rede, sondern davon, dass wir von unseren falschen Wegen umkehren sollen auf den Weg mit Gott. Metanoia meint also einen geistigen Wandel, eine innere Reinigung unseres Geistes, die notwendig ist, um Platz für den Geist Gottes in uns zu machen.
Wir können in uns Platz für Gottes Heiligen Geist machen oder auch Platz für Satan - Buße heißt also innere Befreiung und Reinigung, damit Gott in unser Herz einziehen kann.
Das zweite, wozu uns Petrus auffordert ist die Taufe. Diese ist heute in vielen Denominationen zu einem Sakrament geworden, zu einer heiligen Handlung. Hier kommt menschliches und göttliches Handeln zusammen. Die Taufe ist die äußerliche Reinigung als Zeichen für die innere Umkehr. In der Taufe wird unser alter Mensch, im Wasser ertränkt. Alles, was uns von Gott fernhalten konnte bleibt im Wasser zurück und wir kommen als neuer Mensch daraus hervor.
In den meisten freien Gemeinden werden Christen nur als erwachsene Menschen getauft. Denn die Taufe ist eine freie Willensentscheidung und ein Zeichen vor der Welt, dass man den neuen Weg gehen möchte. In den evangelischen und katholischen Landeskirchen dagegen werden schon die Kinder getauft. Da hier noch nicht von einem eigenen Willen geredet werden kann, haben die Kirchen dann im Jugendalter noch die Firmung bzw. die Konfirmation - das heißt Bestärkung - gesetzt. Diese soll dann nach der Taufe das Zeichen des Christen sein, dass er sich zu Gott bekennt.
Beides zusammen, die Umkehr und das Zeichen vor der Welt, dass meist mit der Aufnahme in die Gemeinde zusammen gehört, sind die Voraussetzungen, um den Heiligen Geist zu bekommen. Und diese Verheißung galt nicht nur den Aposteln damals, wie Petrus sagt, nein, sie gilt auch für uns und alle Generationen aus allen Ländern der Welt. Jeder, der sich so zu Gott bekennt wird aufgenommen die die große Gemeinde Gottes und erhält dazu den Heiligen Geist in sich.
Hast du deinen Weg mit Gott schon fest gemacht?
Ich wünsche dir noch einen gesegneten Pfingstmontag.