Gestern haben wir uns angeschaut, welche Figur aus der Parabel uns am meisten entspricht. Heute schauen wir, was Jesus uns durch die Parabel über Gerechtigkeit lehren möchte.
Für mich hat die Parabel das versteckte Thema Gerechtigkeit. Der Vater hat eine Ansicht von Gerechtigkeit, der Sohn eine andere.
Der ältere Sohn hat zwar stets seinem Vater gedient und nie viel Geld ausgegeben, nie Leben genossen. Sein Vater hat nie eine Party für ihn geschmissen. Selbst als der Bruder wiederkam war er auf dem Feld und hat gearbeitet. Der ältere Bruder hat immer das richtige getan, aber was hatte er davon? Ist das gerecht?
Wir können uns doch so gut darein versetzten. Wir verstehen, warum der Bruder sauer ist, schließlich hat sein kleiner Bruder Schande über die ganze Familie gebracht. Er hat nicht das richtige getan und dennoch wird er belohnt.
Ist es nicht so oft dasselbe mit uns und Gott. Fandet ihr es nicht auch schon mal unfair, wenn Menschen am Sterbebett Christen werden und du weißt, dass sie in den Himmel kommen, obwohl sie Gott nur eine Minute ihres Lebens gegeben haben und du dein gesamtes Leben? Wir Menschen haben manchmal eine verdrehte Ansicht von Gerechtigkeit, aber Gottes Gerechtigkeit basiert auf Liebe und daher kann sie nur richtig sein.
Aber wisst ihr, der ältere Sohn ist auch nicht durch den ganzen Müll danach gegangen, den sein Bruder erlebt hat. Er musste nie Schweinefutter Essen und nie im Dreck schlafen. Er hatte ein ziemlich Gutes Leben. Es gibt im Grunde keinen Grund für ihn eifersüchtig zu sein, denn sein Erbe steht ihm noch bevor.
Genau so ist es doch auch mit uns. Wir leben unser braves christliches Leben und manchmal denken wir, dass wir dadurch was verpassen würden, aber im Grunde leben wir dadurch besser als die Leute, die das alles durchleben.
Ich bin froh ein Christ zu sein, Gottes Gesetzte sind keine Einschränkung für mich, sondern sie sind einfach das richtige Leben. Sie bringen mich voran und sichern mir ein ruhiges, und zufriedenes Leben. Ich muss nicht wissen wie es ist süchtig zu sein, wie es ist mit verschiedenen Typen zu schlafen, zu stehlen, zu lügen… , denn ich will die Konsequenzen dafür nicht tragen und ich weiß, dass es mir anders besser geht.
Ich will Gott nicht als Sklave, sondern als Tochter dienen und mein Erbe vergrößern, weil Gott alles mit mir teilen wird. Ich will der ältere Bruder sein und mich für jeden meiner Brüder freuen, der zu meinem Vater zurückkehrt. Ich will das richtige tun, weil es mich glücklich macht es zu tun, nicht weil ich es muss.
Und dann erkennen wir auch, dass es gerecht ist für den wiedergekehrten Sohn ein Fest zu geben, dann ist es gerecht ihn wieder aufzunehmen. Denn Gottes Gerechtigkeit soll immer zu unserem Besten dienen.