Wer arbeitet, ist seines Lohnes wert (5. Mose 25,4). So ein Arbeitnehmer würde am Ende des Monats sicherlich seinem Arbeitgeber nicht auf Knien für das ''unverdiente Geld'' danken. Er wüsste, daß er es gerechterweise verdient, und auch absolut Anspruch darauf hätte. Es ist Pflicht dem Arbeiter sein Geld zu geben. Es wäre eine Straftat wenn es nicht so wäre. Im Verhältnis eines Gläubigen zu Gott, ist es aber genau andersherum. Weil so ein Sünder weiß, daß er den Lohn (die Sündenvergebung) nicht verdient hat, beruft er sich auf die Gnade und so wird die Gerechtigkeit, die auf Jesus Christus ruht, zu seiner Gerechtigkeit - allein aus Glauben und nicht aus Werken, oder weil man annehmen könnte, es wäre ''mein Glaube'' der es dann verdient hätte etwas zu ernten, was man nicht gepflanzt hat. In Galater 5, 4-6 schreibt Paulus: ''Ihr seid von Christus abgetrennt, die ihr im Gesetz gerechtfertigt werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen. Wir nämlich erwarten durch den Geist aus Glauben die Hoffnung der Gerechtigkeit. Denn in Christus Jesus hat weder Beschneidung noch Unbeschnittensein irgendeine Kraft, sondern der durch Liebe wirksame Glaube''. Gott ist nicht unser Arbeitgeber und wir auch keine Angestellten, die Gott gewisse Leistungen bringen müssen, damit er uns als Lohn dann die Vergebung der Sünden schenkt an jedem Monatsende! Das wäre pure Werksreligiosität und eine Erlösungsmoral, die die freie Gnade Gottes tröpfchenweise instrumentalisiert und missbraucht. Leider geschieht dies in der großen Kirche dieser Welt! Wer in so einem Glaubenssystem steckt, hat Angst und wird auch zur Angst verführt um bei der Stange gehalten zu werden. Aber Angst zerstört die Fähigkeit zu lieben.
In 1. Johannes 4, 17-18 lesen wir: ''Darin ist die Liebe bei uns vollkommen, dass wir Zuversicht haben am Tag des Gerichts; denn wie er ist, so sind auch wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht rechnet mit Strafe. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe''. Was ist das doch für ein Unterschied, ob ich aus eiserner Pflichterfüllung heraus versuche, mein Glaubens(leben) in den Griff zu bekommen, oder ob ich aus verstandener, inniger Liebe zu Gott aus Gnade mein Leben annehme und mich führen lasse? In Jesaja 41, 9-10 lesen wir: ''Mein Knecht bist du, ich habe dich erwählt und nicht verworfen - fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir! Habe keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich stärke dich, ja, ich helfe dir, ja, ich halte dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit''. Geht einem nicht das Herz auf, wenn man so etwas liest? Wir nehmen uns durch den Glauben die Erlösung aller unser Schuld und geben dafür Liebe - nicht im Sinne eines Geschäftes (was wäre das für eine Liebe?) - sondern aus tiefempfundener Dankbarkeit und Freude. Das ist die Geisteshaltung eines Kind Gottes. Bei Gott dürfen wir Kinder sein, die mit großen, leuchtenden Augen uns geliebt und getragen wissen dürfen. David, der Mann nach dem Herzen Gottes, schrieb in Psalm 62, 6-9: ''Aber sei nur stille zu Gott, meine Seele; denn er ist meine Hoffnung. Er ist mein Fels, meine Hilfe und mein Schutz,dass ich nicht fallen werde. Bei Gott ist mein Heil und meine Ehre, der Fels meiner Stärke, meine Zuversicht ist bei Gott. Hoffet auf ihn allezeit, liebe Leute, schüttet euer Herz vor ihm aus; Gott ist unsre Zuversicht''. Amen.