Der Brief an die Gemeindeglieder in Ephesus wurde von Paulus aus der Gefangenschaft in Rom geschrieben. Paulus gibt mit diesem Brief einen Einblick in den Reichtum an göttlichen Gaben und Segnungen, die sie durch die geistliche Gemeinschaft mit Christus empfangen hatten. Durch ihren Glauben waren sie (die ehemaligen Heiden und von Gott entfernten) nun verbunden mit dem auferstandenen Herrn Jesus Christus. Sie waren nun nicht mehr die Außenstehenden, sie gehörten nun in die gesamte Heilsgeschichte Gottes. Paulus bringt ihnen in Erinnerung, dass von nun an alle ihre Übertretungen und Sünden, keine Rolle mehr spielen in ihrem Leben. Gott hat aus Gnade und Erbarmen, ja aus seiner großen Liebe heraus, alle Sünder, die an Jesus Christus glauben, vom Tod befreit (Eph. 2,4). Es gibt im gemeinsamen Glauben an diesen auferstandenen Jesus Christus auch keine Unterschiede mehr zwischen Heiden („Unbeschnittene“) und Juden (bezogen auf die Gebote der Satzungen, wie Paulus es in Vers 13 erwähnt). Die Zeit der Trennung durch das „Gesetz der Gebote in Satzungen, ist lt. Paulus vorbei (V.15), denn „Christus ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht und die Scheidewand des Zaunes abgebrochen hat“ (V.14). Dies geschah, damit aus zwei unterschiedlich denkenden Menschen, „ein“ Mensch möglich werde, zwar immer noch frei in der Denkweise aber verbunden durch die Liebe Gottes. Dies alles wurde ermöglicht durch Jesus Christus, der die Versöhnung Gottes mit den Menschen durch seinen Gehorsam und das Sterben am Kreuz und die Auferstehung vom Tod möglich machte.
Christus ist unser Friede! Wie wichtig dieses Wort ist, konnte ich in den vergangenen Tagen persönlich erleben. Was passiert denn, wenn zwei Andersdenkende aneinander geraten und ein böses Wort das Andere hervorruft? Wenn eine Seite provoziert, mit schlimmen verbalen Attacken seine Meinung vertritt und die andere Seite sich angegriffen fühlend, mit gleicher Münze es wieder zurück zahlt, so kann doch kein Frieden entstehen! Aus unterschiedlichen Ansichten und unterschiedlichen Meinungen, auf die man stur beharrt und sich nicht einmal darauf einlässt, den anderen Menschen verstehen zu wollen, entsteht schnell ein schlimmer Streit. Durch Streit und Unversöhnlichkeit entstehen Kriege. Beten wir bitte, für alle Menschen, die stur auf ihrer Meinung beharren, dass Gott ihnen begegnet, ihnen offenbart was es heißt in Frieden miteinander leben zu können. Beten wir, dass unterschiedliche Ansichten und Denkweisen nicht zu Trennungen führen, sondern dass im Gegenteil die verbindende Liebe Gottes in diesen Menschen zu einer Einheit führt. Beten wir und tun wir alles dafür, dass Menschen sich durch Jesus Christus mit Gott versöhnen lassen und erkennen: Christus ist unser Friede!