Wenn wir uns einmal den Anfang des Johannes-Evangeliums durchlesen, stellen wir fest, dass er ganz anders ist, als bei Lukas, dessen Weihnachtsgeschichte wir jedes Jahr wieder hören. Johannes geht mit einer ganz anderen Sicht an die Sache heran. Johannes sieht mehr die heilgeschichtliche Sicht vom Kommen Jesu. Für ihn ist Jesus das fleischgewordene Wort Gottes. Wie Jesus auf die Erde kam, interessiert ihn nicht so. Ihm ist es wichtiger, dass Jesus mit Gott schon immer da war. Jesus war schon immer, schon bevor die Welt erschaffen wurde. Durch ihn, Jesus, das Logos, das Wort Gottes ist die Welt erschaffen worden. Durch Jesus ist die Welt gemacht. Doch die Welt hat ihn nicht erkannt.
So musste Jesus dann eines Tages selbst auf seine Erde kommen. Die Menschheit, die mit den Jahren so verderbt geworden war konnte nur durch ihn wieder mit Gott versöhnt werden. Doch wie sie ihn erst nicht erkannt hatten, so nahmen sie ihn jetzt nicht auf, denn sie konnten ihn immer noch nicht erkennen. Doch es gab auch Ausnahmen, Menschen, die erkannten, dass er der Sohn Gottes und unser Heiland und Retter war. Nur wer das erkennt, kann nun auch Gottes Kind heißen. Es ist egal, von wo wir abstammen, wer unsere leiblichen Eltern sind - um Kinder Gottes zu werden, müssen wir neu geboren werden - nicht wie ein kleines Kind im Schoß der Mutter, sondern als reife Menschen durch den Geist Gottes.
Wie auch schon damals (Joh 3,1-21) bei Nikodemus ist es auch heute nicht leicht, es jemandem zu erklären, was das heißt und wie das geht mit der Neugeburt. Es ist, wie mit der Liebe, man kann sie nicht erklären, doch wenn man sie erlebt hat, weiß man, was es ist. Genauso ist es auch mit der Wiedergeburt. Erst wenn du neu geboren bist, weißt du genau, das ist es ...
Erst dann kannst du Jesus, das Licht der Welt wirklich erkennen und in dir aufnehmen, erst dann kannst auch du in diesem Licht selber anderen scheinen, auf dass die Welt ein Stückchen heller wird.
Ich wünsche euch noch einen gesegneten Tag in diesem Licht Christi.