Nächstenliebe -|- Andacht von Armida Günther (Daily-Message-Archiv, 01. Nov 2008)

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Andacht Archiv-Nr. 2231

für den 01. Nov 2008 - Autor:

Nächstenliebe

Das zweite ist: 'Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst!' Es gibt kein Gebot, das wichtiger ist als diese beiden.

Markus 12, 31 *©*
 

In einer Jungscharstunde fiel die Frage: ''Was wenn man sich selbst nicht liebt?'' und ich muss gestehen, das hat mich selbst auch schon sehr beschäftigt, als ich ganz frisch zum lebendigen Glauben kam...wie finde ich überhaupt raus, dass ICH liebenswert bin?
Damals habe ich mich auf die Suche gemacht und bin immer wieder daran hängen geblieben, dass Gott mich liebt, egal wie ich mich auch verhalte: er hasst die Sünde, aber mich liebt er doch tatsächlich! Unvorstellbar - aber wahr!
Eine zweite Frage kam mir damals hoch, denn wenn ich sündige, oder gesündigt hatte und dies mir bewusst wurde, konnte ich mich sehr schwer lieben; wie gehe ich mit Schuld/Sünde um? mittlerweile weiß ich ja: Gott vergibt, und sobald ich meine Schuld ihm auch ans Kreuz gebracht habe, wirft er sie ins Meer mit einem Schild ''Angeln verboten'' aber wie oft bringe ich ihm immer wieder die gleiche Sünde?
Sünde, wissen wir, trennt uns von Gott und er leidet darunter: weil ER mich liebt! leide ich denn unter oder an meinen Fehlern, weil ich mich liebe? Ich tu mich da besonders schwer, meine Schuld vor Gott zu bekennen, weil ich sie schon so oft gebracht habe und schon wieder soll Gott mir verzeihen - im Hinterstübchen weiß ich ja - dass er es auch tut! gehe ich in diesem Moment nicht etwas zu leichtfertig mit meiner Sünde um? So nach dem Motto: ok, ich habs gemerkt, bring ich es halt ans Kreuz und Gott wird mir schon vergeben?!
Beim nächsten mal mache ich das wieder und wieder und wieder, bis ...ja, Gott sei gedankt: dass der Heilige Geist in mir ist und auch wirkt: ER zeigt mir dann schon auf, dass diese Sünde schon öfters vor IHM gelandet ist - aber keine Änderung gebracht hat - so wünscht sich Gott aber mein Leben überhaupt nicht: ich soll Licht und Salz sein für diese Erde. Wie bitte schön, soll ich das sein, wenn mich meine Sünde immer wieder einholt und ich fast nicht erkennen kann, dass es eine Sünde ist, denn schließlich ist das ja so ''in'' heutzutage: man tut, was einem gut tut - egal wer und ob überhaupt jemand leidet! Denke ich in diesem Moment meiner Sünde daran, dass Gott leidet? liebe ich mich zu diesem Zeitpunkt und kann andere lieben?
Ich will nicht, dass Gott traurig ist über mein falsches Handeln, Denken und Reden: ich will Jesus ähnlicher werden, damit ich mich, meinen Nächsten und GOTT lieben kann und das geht dann, wenn ich mein Leben 'ordentlich' gestalte (in Gedanken) und auch lebe (in meinem Tun). Ich wünsche, dass der Heilige Geist mir zeigt, was meine immer wiederkehrende Fehler/Sünden sind und ich diese endgültig ans Kreuz bringe, damit sie nicht Raum finden in mir, sondern Gott Wohnung einnehmen kann.
Und wenn ich / Du wieder an dem Punkt vor der Sünde stehen, wünsche ich mir und Euch den Gedanken an folgende Kurzgeschichte:
Singen ist doppeltes Beten
Zwei Mönche unterhielten sich über die Versuchung, die auch fromme Männer überfallen kann. ''Wenn die Versuchung kommt'', lehrt der Erfahrenere, ''dann helfen dir Gebet und Fasten.'' ''Aber wir beten doch Tag für Tag, und wir fasten in jeder Woche!'', meinte der Jüngere. ''Wenn die gewöhnlichen Mittel nicht helfen'', sagte der Mönch, ''dann musst du singen; denn noch nie hat die Versuchung einen fröhlichen Menschen bewzungen.''
Roland Breitenbach
Möge Gott in uns Wohnung nehmen können, und wir uns somit auch lieben lernen, denn dann fällt es uns auch leichter, unser Gegenüber zu lieben - mit allen Macken und Kanten - haben wir ja selber genug!!!

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