Mose, der Anführer des Volkes Israel, ist seit ein paar Tagen auf dem Berg Sinai, um dort Jahwe zuzuhören, wie er im Volk für Gerechtigkeit sorgen und den Bau der Stiftshütte vorantreiben soll. Nun kommt das ganze Volk ziemlich aufgebracht zu Aaron, dem Vize von Mose. Sie verlangen von ihm, einen Gott zu machen. Einen Gott, den man anfassen, berühren, sehen kann. Einen, den man in der Mitte mittragen, vorzeigen und notfalls auch verschwinden lassen kann. Einen Gott, der genügend harmlos ist, um nicht jeden Fehler sofort zu strafen. Vielleicht dachten sie auch an einen Gott, mit dem man verhandeln kann und der Sünde nicht so schlimm findet. Einen bequemen Gott, der einem hilft, wenn man Hilfe braucht, doch der auch nur zwei Augen hat, so dass man hinter seinem Rücken vielleicht doch tun kann, was man will.
Das Volk Israel war bereit, diesen Gott mit sehr viel Aufwand zu bezahlen. Im gesamten Lager musste der Schmuck zusammengesucht, von den Ohren gerissen (das war alles, was an persönlichem Besitz ausser dem Allernötigsten vorhanden war) werden, man musste Feuer machen, eine Form herstellen, das Gold erhitzen, giessen, zum Schluss noch nachbearbeiten. All dies muss das ganze Volk für einige Tage und Wochen beschäftigt haben. Doch all dieser Aufwand – so fand das Volk damals – war es wert, ein solches Götzenbild zu schaffen.
Auch heute bauen sich viele Menschen solche Kälber. Manche sind aus billigem Blattgold, das nur aufgetragen wird. Da wäre zum Beispiel der Gedanke, dass man gerettet sei, weil man als Kind getauft wurde. Andere denken sich, dass sie als Mitglieder einer Kirche oder Gemeinde automatisch mitgerettet seien. Doch all dies sind nur Goldlegierungen, die auf solch ein Kalb aufgetragen wurden. Jemand anders denkt sich vielleicht, dass Gott „schon irgendwie so gnädig sei“ um ihn nicht ganz der Verderbnis der Hölle zu überlassen. Sie verlassen sich auf ihre eigene Gerechtigkeit: „ich bin doch nicht ganz böse, ich tue doch auch Gutes, wie kann ich da in die Hölle kommen?“
Doch, Mensch, es ist jedem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, und danach kommt das Gericht. Wer in seinem Leben schon je einmal einen Fehler begangen hat – und der häufigste Fehler ist es, Gott zu ignorieren – ist vor Gott für ewig verloren. Einzig wer dies einsieht und demütig unter die schützenden Balken des Kreuzes von Golgatha flieht, kann dem ewigen Zorn Gottes entkommen! Niemand ist von sich aus gut genug. Doch Jesus hat am Kreuz alles vollbracht, was notwendig ist, um gerettet zu werden. Sein Blut reinigt uns von unseren Sünden, wenn wir an Ihn glauben. An Ihn, Seinen Tod am Kreuz, Seine Auferstehung, Seine Himmelfahrt, Seine Herrschaft zur Seite des Vaters, Seine Wiederkunft auf den Wolken des Himmels, sichtbar für alle.
So lasst uns am Glauben an den Herrn Jesus festhalten und uns an Seine Gebote halten, denn sie sind von Grund auf gut und vollkommen und heilig. Gestern und heute und in Ewigkeit! Amen.
Darin besteht die Liebe — nicht daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt hat und seinen Sohn gesandt hat als Sühnopfer für unsere Sünden. (1. Johannes 4, 10)