Der Teufel fürchtet keine Christen, die viel arbeiten und wenig beten! Wenn wir mit Gott in Kontakt treten wollen, müssen wir beten. Das lateinische Wort für ''Kontakt'' ist ''contingere'', was soviel bedeutet wie Berührung. Das bedeutet, wir können über alles Wissen und Fühlen und Verstehen hinaus Gott mit unserem Gebet berühren. Wir müssen aber gleich ein Mißverständnis aufklären. Nämlich die Annahme, daß der Vorgang des Betens ansich eine Wirkung hervorruft. Man kann auch beten, ohne an Gott zu glauben! Man kann zu einem Götzen beten! Manche Menschen glauben, daß das Beten allein etwas bewirkt, nämlich die Erfüllung ihrer Wünsche. Das definiert die Bibel nicht als Gebet! Sondern es verhält sich so, daß unser Gebet uns mit dem in Kontakt bringt, der unsere Zuversicht und Stärke ist (Psalm 46,2). Es ist die Hilfe die vom HERRN kommt - von dem, der Himmel und Erde gemacht hat (Psalm 121,2). Wir beten also nicht weil beten hilft, sondern es ist das, was David in Psalm 62,2 formuliert: ''Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft.'' Vom Gebet geht keinerlei Wirkung aus, sondern alle Wirkung kommt nur von Gott. Nicht das Gebet hilft, sondern Gott, der Gebet erhört. Wir haben nun die Möglichkeit und Mittel uns diesem biblischen Gott im Glauben zu nähern und ihn zu ''berühren''. Bei Gott allein steht die Kraft zu helfen in allen Dingen (2. Chronik 25,8). Mit Gott können und dürfen wir reden und ihm zuhören (Philipper 4,6). Es gibt fünf Schwerpunkte des Gebets: 1.) Anbetung (Psalm 145,1-21), 2.) Sündenbekenntnis (1. Johannes 1,9), 3.) Dank (Epheser 5,20), 4.) Fürbitte (1. Timotheus 2, 1-4), 5.) Bitte (1. Petrus 5,7). Wir sollten möglichst immer konkret beten (Jakobus 4,29) und vor allem auch im Glauben (Markus 11,24) und im Namen Jesus (Johannes 14, 13-14). Es ist nicht verkehrt, wenn wir beständig beten und uns dies zur Gewohnheit machen (Lukas 18, 1-8). Nicht vergessen sollten wir dabei, auch im Gehorsam Gott zu ''berühren'' im Gebet (1. Johannes 3,22).
Was uns am Beten hindert sind entsprechend selbstsüchtige Motive, unbereinigte Sünden, Ungehorsam, Unglaube und auch Konflikte mit unserem Nächsten. Der Teufel weiß um die Macht und Kraft eines Gott zugewandten Gebets, welches den Arm Gottes bewegen kann. Deshalb ist es ihm lieber, man arbeitet viel und klopft sich selbst auf die Schulter, weil man so talentiert ist, und überlässt das Gebet den ''schwachen'' Christen. Aber ohne Gebet nützen einem alle Talente garnichts und wenn man keine Talente hätte, aber beständig betet, würde man viel mehr erreichen im Reich Gottes, als durch blinde Tatkraft. Ein geistliches Leben ohne Gebet funktioniert nicht! Martin Luther hat gesagt: ''Rechtschaffende Christen beten ohne Unterlaß. Wenn sie auch nicht immer mit ihrem Mund beten, so beten sie doch beständig in ihrem Herzen; denn jeder Seufzer eines wahren Christen ist ein Gebet''. Gebet ist das Tor zu Gottes Gegenwart, es ist der Kanal zu Gottes Gnade - doch bei vielen ist er verstopft! Gebet darf keine christliche Routine werden und im Glaubensleben gibt es auch keine Selbstverständlichkeiten. In der Welt findet ein geistlicher Kampf statt (Epheser 6,12). Diesen Kampf können wir nicht ohne Gebet antreten, ebenso wie wir nicht in Badelatschen den Mount Everest besteigen können - das wäre dumm, zwecklos und fahrlässig. Durch Gebet können wir kämpfen und auch andere in ihrem Kampf unterstützen (Römer 15,30). Wenn wir evangelistische Arbeit ohne Gebet machen, brauchen wir erst garnicht anzufangen. Hast du den Glauben Gott durch dein Gebet berühren zu können? Gott will es! Er erhört Gebet, darum kommt auch alles Fleisch zu ihm (Psalm 65,2). Mache aus allem ein Gebet, und du wirst Gott kennenlernen wie noch nie zuvor!