An Gott zu glauben ist nicht selten ein Sprung ins Ungewisse, eine Wanderung in unentdecktes Land, ein Hoffen ohne Sehen und ein Suchen ohne zu wissen, was man findet! Und trotzdem macht es Sinn und ist eine gute Sache und ein verheißungsvoller Akt des Glaubens und Vertrauens. Es gibt Aussagen in der Bibel, die stehen so fest, wie sie sich beim lesen auch anhören: ''Es dient uns alles zum Besten''! Das kann nur einer sagen, der es fertig bringt, aus unserem Lebenspuzzle ein fertiges Bild zu kreieren und zusammen zu fügen. Wir wissen als Christen manchmal tatsächlich nicht mehr, als diese Verheissung - gerade dann, wenn es uns wenger gut geht. Wer kann dem Leid denn wirklich etwas Wichtiges, Richtiges und Sinnvolles abgewinnen, wenn nicht ein Kind Gottes? Ich finde das sehr tröstlich! Wenn desweiteren in der Bibel steht, daß wir das von Gott verhießene ewige Leben auf Hoffnung haben (Titus 1,2), so heißt das nicht, daß es eher unsicher und fragwürdig ist und erst noch einige Dinge geklärt werden müssen. Dieses ewige Leben ist einfach noch nicht geoffenbart, also sichtbar und greifbar geworden. Hoffnung auf Gottes Zusagen sind ewige, von höchster Stelle autorisierte Tatsachen, die sozusagen im Glauben instrumentalisiert sind. Die Ergebnisse unserer ''Lebensrätsel'' stehen schon fest - und es sind erfreuliche Resultate - Dinge, die uns richtig gut aussehen lassen - garantiert (Römer 5,5). Hoffnung kann man nicht sehen, denn was man sieht und dann begehrt, ist keine Hoffnung. Etwas zu begehren setzt in uns etwas in gange, was dann eventuell irgendwann und irgendwie einmal (wahrscheinlich) erfüllt wird. Beispielsweise wenn es um das Essen geht (Lukas 15,16) oder darum, jemanden zu sehen und zu besuchen (Lukas 9,9). Aber Hoffnung ist etwas, das bereits erfüllt ist, aber noch nicht offensichtlich wurde (Römer 8,24). Wir ''begehren'' also in dem Sinne nicht die Erlösung und Vergebung unserer Sünde (die gottlosen Selbstbestimmung) sondern hoffen auf sie, weil sie bereits geschehen ist.
Wir klammern uns gerne an diese Hoffnung weil wir Gott lieben möchten und ER uns die Gnade des Evangeliums offenbart hat, die wir auch keinesfalls verachten wollen (Römer 2,4). Selbst dieser Wunsch, Gott genauso anzunehmen, kommt nicht aus uns selbst. Was uns manchmal wie ein Rückschritt vorkommt, ist es nicht und was für uns wie ein Umweg aussehen mag, erweist sich oft als ganz neue Perspektive in unserem Leben. Was uns zu lange dauert erweist sich tatsächlich als optimal und richtig - auch wenn wir dies meist erst hinterher bemerken - vielleicht erst mit großem Abstand!? Auf Gerechtigkeit muss man hoffen, das geht nicht anders (Galater 5,5) - und es ist gerecht, daß Gott Sünde verurteilt und den Gottlosen straft. Für uns Gläubige ist Christus unsere Gerechtigkeit geworden (Römer 4,6). Auch das ist eine feststehende Hoffnung die wir vielleicht nicht immer spüren, aber die unser ewiges Heil ist - diese Hoffnung lässt definitiv nicht zuschanden werden (Römer 10,11). Wer nun vor Gott gerecht ist, dem dient in der Tat alles zum Besten (wirkt zum Guten mit) - das dürfen wir von Herzen so annehmen und glauben. Paulus schreibt in dem Zusammenhang: ''Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. Nehmt euch der Nöte der Heiligen an. Übt Gastfreundschaft. Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht. Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden. Seid eines Sinnes untereinander. Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den geringen. Haltet euch nicht selbst für klug. Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann'' (Römer 12, 12-17).