40 Tage lang zog sich Jesus in die Wüste zurück um zu beten und Gott besonders nahe zu kommen. 40 Tage lang war ich nicht in der Lage, eine Andacht zu schreiben. In mir schien alles platt und leer zu sein. Meine Wüstenzeit war da, ohne dass ich es wollte. Täglich in der Bibel lesen konnte ich irgendwie nicht mehr. Ich nahm die Bibel in die Hand, wusste nicht was ich lesen sollte und legte sie wieder weg. So ging das, zwar nicht die ganzen 40 Tage lang, doch schon eine ganze Weile. Jesus schien mir weit weg zu sein. Doch nicht er hatte sich von mir entfernt, sondern ich mich von ihm. Jesus wurde in der Wüste vom Teufel versucht und der wollte ihn von Gott entfernen. Und so komme ich mir im Nachhinein auch vor. Vielleicht wollte dieser „Gegenspieler“ verhindern, dass auch ich meinen Weg mit Jesus weiter gehe. Hallelujah, er hat es nicht geschafft! Darüber bin ich froh!
Vor wenigen Tagen übernahm ich einen Predigtdienst in meiner Gemeinde; Predigtthema: „Der Weg der Jünger nach Emmaus“ aus Lukas 24,13-35. Und so wie dort Jesus den Jüngern auf ihrem „Rückzugsweg“ begegnete, so begegnete er mir während der Vorbereitung auf diese Predigt auch. „Brannte nicht unser Herz, als er zu uns sprach?“ fragten sich die Jünger (V.32). Die Vorbereitung auf den Gottesdienst fiel mir nicht leicht. Etwas blockierte mich noch immer, ich drehte mich immer wieder um dasselbe Problem. Genau so hatten die Jünger während ihrer Wanderung ins tiefe Tal nach Emmaus, mit ihrer Trauer und ihrer Verlassenheit zu kämpfen. Die Predigt habe ich dann am vergangenen Sonntag gehalten. Während dem Predigen wurde es mir bewusst, wie Gott hier nicht nur zu den Gottesdienstbesuchern sprach, sondern viel mehr zu mir selbst. Ich erlebte in der Predigt, wie Jesus mir persönlich nahe war. Die Enttäuschung der Jünger über den Tod ihres Messias hatte sie schwer getroffen und tief fallen lassen. Bei mir war in den vergangenen 40 Tagen an anderer Stelle eine tiefe Enttäuschung offen gelegt, die sich am Predigtsonntag noch verstärkte. Doch über diese Enttäuschung hinweg, hat mir die Predigt, die ich fast nur mir selbst gehalten habe und auch einige ermahnende, und auch ermutigende Worte von Glaubensgeschwistern hinweggeholfen. Mein Blick geht nun wieder mit erfülltem Herzen „hinauf nach Jerusalem“ - hinauf zu Jesus. Ihm sei Dank, dass er mir wieder neu begegnet ist und mich wieder fröhlich gemacht hat. Die Jünger baten Jesus: „Bleibe bei uns Herr!“ und so will ich auch zu Jesus beten: „Bleibe bei mir Herr!“