Die Bibel ist das aktuellste und umfangreichste Werk aller Zeiten was menschliche Abgründe, Einbildungen, Schuld, falsche Hoffnungen, Besserwisserei, Eigenmächtigkeiten, Anmaßungen, Hochmut und so weiter betrifft. Nirgends wird dem Menschen so der Spiegel vor die Nase gehalten wie in diesem Buch! Und das ganz unabhängig davon, in welchem Jahrtausend oder Jahrhundert einer gelebt hat und noch lebt. Die menschlichen Unarten und Sünden (''Zielverfehlungen''), auch der Gläubigen, ziehen sich wie ein roter Faden von Anfang bis Ende der Bibel. In dieser Hinsicht gibt es tatsächlich, wie schon der Prediger Salomo festellte, nichts Neues: ''Alles Reden ist so voll Mühe, dass niemand damit zu Ende kommt. Das Auge sieht sich niemals satt, und das Ohr hört sich niemals satt. Was geschehen ist, eben das wird hernach sein. Was man getan hat, eben das tut man hernach wieder, und es geschieht nichts Neues unter der Sonne. Geschieht etwas, von dem man sagen könnte: »Sieh, das ist neu«? Es ist längst vorher auch geschehen in den Zeiten, die vor uns gewesen sind'' (Prediger 1, 8-10). Auch die Israeliten, die der Sklaverei Ägyptens durch Gottes Eingreifen entronnen sind, zeugen von einer gewissen Unbelehrbarkeit wie uns der Text bei Jesaja aufzeigt. Das Wort ''abtrünnig'' bedeutet soviel wie ''zurückgehen'', also von seinen eigenen Wegen, anstelle von Gottes Wegen, wer ''abtrünnigen Herzens ist'' (Sprüche 14,14) handelt so. Niemand hindert uns Christen daran Pläne zu schmieden und Bündnisse einzugehen, aber ist es immer der Wille Gottes? Sei es in der Wahl des Arbeitsplatzes, des Studiums, der Partnerwahl, der Gemeindezugehörigkeit, der Zusammenarbeit und Begegnung mit anderen Menschen, Kirchen, Religionen oder Organisationen? Oder wo verweigern und übersehen wir dies, obwohl es gut wäre?
Manchmal graben wir auch Vergangenes wieder aus und vertrauen uns bestimmten Menschen und Mächten erneut an, obwohl das hinter uns liegt? Das kann ins Auge gehen, vor allem dann, wenn man seinem Verstand und Gefühl mehr vertraut als Gottes Geist. Dann sind wir allzu sehr dazu geneigt, uns wieder der Welt zuzuwenden (2. Könige 18,21). Nicht alles, was meinem Fleisch gefällt, ist gut für meine Seele, förderlich für meine Bestimmung und positiv für meine Zukunft. Gott ist dennoch gnädig und zeigt sich uns auch in dieser Welt (Hesekiel 29,6). So wie er sich auch stets den Israeliten gezeigt hat im Alten Testament trotz ihrer Irrwege und ihrer Verstocktheit. Gott hat ein ganzes Volk aus der Welt (sinnbildlich aus Ägypten) geführt und ist ihnen voran gegangen um sie auf dem rechten Weg zu führen (2. Mose 13,21). Sollte der HERR das nicht auch mit einem einzelnen Menschen schaffen - zum Beispiel mit dir? Willst du dich in deinem eigenen Leben von Gott führen lassen? Du bist Gott wichtig - diesen Glauben sollten wir haben - aber wir sind keine Marionetten, die an Gottes Hand mittels unsichtbarer Fäden durch's Leben geschaukelt werden. Gott vertrauen zu lernen kostet und etwas, nämlich Glaube und Vertrauen - egal was passiert! Aber wir sollen nicht die Ärmel hochkrempeln, die Schuhe schnüren, den Gürtel umschnallen, das Feld bestellen, nach vorne blicken um dann auf dem Absatz kehrt zu machen und zur Welt zurück zu flüchten! Dann vergessen wir nicht was dahinten ist, sondern was da vorne ist und ignorieren Gottes Willen (Lukas 9,62). Ohne Hoffnung können wir nicht leben, aber es ist immer zu überdenken, wem wir vertrauen wollen? Der Welt oder uns selbst oder Gott? ;-)