Immer wieder frage ich mich wer Jesus für mich persönlich ist. Die beiden Blinden in Matthäus 9, 27-34 sprechen Jesus mit Sohn Davids an. Sie sehen in Jesus den legetimen Thronfolger Israels. Jesus reagiert auch auf diese Anrede. Er spricht sie an und scheint noch bevor sie etwas sagen konnten direkt zu wissen, was sie von ihm möchten. Denn er fragt sie „Glaubt ihr, daß ich das tun kann?“ Vielleicht möchte er sich vergewissern, ob sie sich wirklich im klaren sind, welche Konsequenzen mit der Heilung ihrer Blindheit verbunden ist. Sicherlich sind sie in ihrer Umgebung bekannt. Ihr neues Augenlicht mag vielleicht viele Fragen in der Nachbarschaft hervorrufen. Wie dem auch sei. Die Blinden sprechen zu Jesus: „Ja, Herr“ oder anders ausgedrückt: Wir wissen das du Gottes Sohn bist und du, nur du, kannst uns das Augenlicht wiedergeben. Für die Blinden steht die körperliche Heilung im Fordergrund und gerade deshalb gehen sie zu den Menschen im ganzen Lande und erzählen von dem Wunder, das Jesus an ihnen getan hat.
Ich glaube, dass Jesus die Blinden aber nicht nur geheilt hat, weil er ihnen gutes tun wollte. Wichtig scheint auch, dass Jesus mit dem Wunder auch auf seine eigene Person aufmerksam macht. Wer, außer der von Gott gesandte, könnte Blinde wieder sehend machen? Diese Wundergeschichte soll darauf aufmerksam machen, dass es gerade dieser Jesus ist, den Gott gesandt hat. Unsere Suche ist beendet, Jesus ist der von Gott gesandte Heiland. Wir brauchen uns nicht mehr nach anderen Göttern suchen, denn in Jesus hat sich Gott offenbart.
In meiner stillen Zeit frage ich mich immer wieder wieviel Raum gebe ich Jesus in meinem Leben. Ist er wirklich der, der mich von meiner geistigen Blindheit heilt? Kann ich Jesus jeden Tag als den annehmen, der mir Kraft und Mut für die bevorstehenden Aufgaben geben möchte? Je mehr ich mich diesen Fragen ehrlich stelle, desto mehr wird Jesus in mir Raum einnehmen.