Wir haben Rechte! Nicht nur im Sinne unserer Bürgerschaft in einem demokratischen Land, sondern auch als Menschen und Persönlichkeiten vor Gott. Wir können nun unser Leben nach dem Prinzip unserer Rechte ausrichten. Das bedeutet, wir leben mittels unseres Verstandes, der weltlichen, staatlichen Gesetze, unserer eigenen rechtmäßigen Ordnungen und Gepflogenheiten. Das werfen wir sozusagen in die Waagschale. Es ist unser Recht. Niemand könnte uns verurteilen, wenn wir das verlangen und tun was uns zusteht. Vor allem als Christen haben wir nun aber auch das Recht, auf unsere Rechte zu verzichten! Also bewusst einen Schritt zurückzugehen und nicht selbst zu entscheiden, in welche Richtung man gehen oder nicht gehen will (1. Mose 13,9). In der Wüste überließ es Abraham seinem Glaubensbruder Lot sich seinen Weg zu wählen - er suchte keinen Machtkampf sondern Gottes Willen (1. Mose 13,8). Abraham stand über Lot und musste ihn nicht fragen, dennoch tat er es ganz bewusst. Auf diese Weise wird das Natürliche und Rechtmäßige in Geistliches verwandelt! Nicht alles, was Recht ist, ist auch Geistlich! So ein Willensakt meinerseits bedeutet letztlich, daß Gott entscheidet und nicht ich. Auch wenn man dabei manchmal das Gefühl haben könnte, nicht das Optimale aus der Situation herausgeholt zu haben, hat man Vertrauen in Gott investiert - das ist gut! Gott ist kein Mathematiker und Logiker - er rechnet anders und weniger kann manchmal mehr sein und umgekehrt. Es hat einmal jemand gesagt: ''Das Gute ist immer der Feind des Besseren!'' Wir können als Christen durchaus gute Dinge tun und auch sagen: ''Ich tue Recht und scheue niemanden!'' Aber ob dies immer der Wille Gottes ist, ist eine andere Frage.
Vor ein paar Jahren warb ein Kaufhaus mit folgendem Spruch: ''Gut ist uns nicht gut genug'' - Genau das ist die Mentalität dieser Welt und vieler ungläubiger Menschen. Das, was angebracht und besser wäre, wird verworfen, damit man mit allerlei Tricks, Überzeugungskunst und Egoismus immer das größte Stück vom Kuchen erhält. Und manchmal bleibt einem im übertragenen Sinne dieses Stück Kuchen dann auch im Hals stecken. Mancher Vorteil wird durch falsche Entscheidungen zum Nachteil. Manchmal steckt im vermuteten und augenscheinlich größten Vorteil, letztlich doch nur ''der Wurm'' drin. Das Aufgeben und Abgeben des eigenen Rechts stellt uns vor so manche Charakterprüfung - Gott interessiert es, wie wir uns entscheiden und was uns wirklich wichtig ist. Geht es immer nur um das eigene Wohlbefinden oder sind noch andere Dinge in unserem Herzen? Manchmal hilft es uns ungemein, wenn wir den Anderen einfach fragen, was er denn will? Auch wenn du alleine entscheiden könntest und sich alle anderen dann mit den gegebenen Tatsachen abfinden müssten, kannst du Größe zeigen und im Vertrauen auf Gott einmal nachfragen...! Um Entscheidungen kann man auch beten - nur wer den Willen Gottes sucht, kommt geistlich auch voran. Gerade dann wenn es um meine persönliche Entscheidungsgewalt geht - im Großen wie im Kleinen.