(Apg. 16,23-34). Der Kerkermeister, der auf Paulus und Silas aufpassen sollte, hat versagt. So sieht er es zumindest in dieser Situation. Er steht gerade Todesängste aus, weil trotz der aufwändigen Gefängnissicherungen, die Gefangenen hätten ausbrechen können. Aus Sicht von Paulus und Silas kann man sagen: Gott führt die Seinen aus allen Gefahren heraus. Er sorgt für sie auch in ausweglosen Situationen. Paulus und Silas beteten und lobten Gott (V.25), sie vertrauten völlig auf Gott und glaubten an ihn. Es lohnt sich also, fest im Glauben zu bleiben und gerade in schwierigen Zeiten an dem lebendigen Gott festzuhalten. Paulus und Silas lobten Gott! Was hätten wir getan? In einer Situation in der wir vielleicht die Hoffnung aufgeben wollen und es uns gar nicht nach loben zumute ist, da dürfen wir uns an die beiden erinnern. Beten, danken, loben! Immerzu und überall!
Aus Sicht des Kerkermeisters ist festzuhalten: In ihm lief gerade ein Horrorszenario ab, was der Befehlshaber wohl mit ihm machen wollte, wenn die Gefangenen ausgebrochen und frei wären. Er hatte sicherlich fürchterliche Angst um sein Leben und wollte sich deshalb lieber selbst töten, als von anderen gefoltert und zu Tode gequält zu werden. Als er aber hörte, dass die Gefangenen noch da waren, fiel ihm sicher ein zentnerschwerer Stein vom Herzen. Was er wohl gedacht hat, wer hinter diesem gewaltigen Erdbeben steht, welches die Grundfesten der Gefängnismauern bewegte und die Türen aufspringen lies? Wem sollte er dafür danken, dass die Gefangenen noch da waren? Was sollte er tun? Die Antwort von Paulus bezieht sich nicht nur auf seine aktuelle Situation. Paulus spricht hier seine gesamte Lebenssituation, seine Abhängigkeit von irdischen Machthabern und seine persönliche Verlorenheit an. „Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du und dein Haus selig“ – Einfach nur glauben? Sonst nichts? Ja, nur glauben. Wer von uns kennt nicht die Schattenseiten der eigenen Persönlichkeit? Wer hatte noch nie mit Schuldgefühlen zu kämpfen? Und wer dies nicht kennt, oder nicht (er)kennen will, der ist allein schon durch die eigene Überheblichkeit schuldig vor Gott. Glaube an Jesus Christus bedeutet, sich der eigenen Schwäche zu stellen und sich völlig von IHM verwandeln zu lassen. Weg mit der Überheblichkeit, mit den Gedanken der Selbstüberschätzung. Glaube nur und du und deine Familie werden gerettet. Dieser Glaube hat so viel Macht, dass er sich auch auf meine Familie auswirkt. Danke Jesus, dass ich diese Verheißung habe! Danke, dass ich allein aus Glaube gerettet bin. Ich bin gerettet, und ich werde in alle Ewigkeit gerettet sein, denn ich glaube an Jesus! So einfach und doch so schwer für viele zu verstehen.
Es liegt an uns, dass wir Glauben haben und es liegt an uns, dass dieses Evangelium, diese Verheißung alle Menschen erreicht. C. H. Spurgeon schreibt in seinen „Kleinoden“ dazu: „Du Herr, gibst mir diese Verheißung persönlich, wenn ich an den Herrn Jesus glaube; ich bitte dich, tue wie du es zugesagt hast! Ich möchte jeden Tag in meinem Gebet die Namen all meiner Brüder und Schwestern, Eltern, Kinder, Freunde, Verwandten und Angestellten nennen und dir keine Ruhe lassen, bis das Wort erfüllt ist: „…und mein Haus“