Homo Faber war eine der wenigen Lektüren in meiner Schulzeit, die ich wirklich von vorne bis hinten durchgelesen habe. Und das nicht nur einmal.
Ich konnte mich in diesem Homo Faber gut wieder erkennen, er war fast ein Spiegelbild meines Fühlens und Denkens.
Das, was ich sehen kann, das, was ich anfühlen und messen kann, ja das ist wirklich, darauf kann ich mich verlassen. Es ist eine Sicherheit zu wissen, was wirklich ist, was ich selber gesehen habe und also wahr ist.
Es hat lange gedauert, bis mir irgendwann klar wurde, daß mir etwas im Leben fehlt. Denn es gibt mehr, als die exakte Wissenschaft belegen kann.
Denn Gefühle, Glauben, Liebe und selbst das eigene ''ich'' kann man nicht ausmessen und beweisen.
All das, was mich als Menschen ausmacht hatte ich aus dem Leben ausgeschlossen.
Und auch Homo Faber (wer das Buch kennt) hat dies eines Tages einsehen müssen. Das Leben ist mehr als die Summe der belegbaren Fakten.
Ich weiß nicht mehr, wie ich damals überhaupt an einen Gott glauben konnte. Zumindest hatte er zu der Zeit recht wenig Einfluß auf mein Leben.
Doch irgendwann ließ ich mich auf das Wagnis des Lebens ein. Irgendwann ließ ich Jesus in mein Leben. Irgendwann fühlte ich, daß es noch andere Wahrheiten gibt.
Auch wenn ich euch Gott nicht beweisen kann, für mich ist er wahr, wahrhaftig geworden in meinem Leben. Er zeigt sich mir in Dimensionen, die kein noch so gutes Meßgerät erreichen kann.
Und doch ist er inzwischen für mich wirklicher, als der Mond und die Sonne.
Laß den alten Menschen, der in dir ist, hinter dir, das Wagnis lohnt sich. Laß dich von Gott leiten, hin zu dem, was wirkliches Leben ist.
Gott, führe mich weiter auf deinem Weg.