Was genau meinte Petrus damit, als er schrieb, daß wir dazu berufen sind in Jesu Spuren IHM nachzufolgen (1. Petrus 2,21)? Was für eine Art der Nachfolge ist hier gemeint? Ist es einfach nur der Umstand, jetzt eben ''Christ'' zu sein und Sonntags in die Versammlung und unter der Woche in den Hauskreis zu gehen? Das gehört dazu und ist sicherlich gut und richtig, aber das ist mehr der äußere Aspekt. Als Jesus zwölf Jahre alt war und auf einmal in Jerusalem ''untergetaucht'' war (Lukas 2,43) hatte er später, als Maria und Josef ihn wieder gefunden hatten, überhaupt keinen Sinn für Entschuldigungen oder Ausreden oder lange Erklärungen. Ihm war schon in so jungen Jahren sehr bewusst, daß alles, was in seinem Leben passierte und sich ereignete, seine Bedeutung und göttliche Richtigkeit hatte. Jesus muß nicht zwangsläufig über alles Zukünftige in allen Einzelheiten bescheid gewusst haben, aber er hatte einen klaren Blick für den Willen Gottes. Nichts anderes wollte er umsetzen. Ich gehe davon aus, daß er auch schnell verstand, daß der menschliche Wille oft mit dem göttlichen Willen nicht übereinstimmte (Jesaja 55,8). Er nahm im Laufe der Jahre zu an Weisheit und innerer Stärke und lernte durch das, was in seinem Leben noch alles passierte, den Gehorsam Gott gegenüber (Hebräer 5,8). Er wuchs in seine Bestimmung hinein. Er erniedrigte sich selbst und war gehorsam bis zum Tod am Kreuz um uns zu erlösen (Philipper 2,8-10). Genau das war seine Bestimmung. Und nur ER konnte das ausführen, denn er war ohne Sünde! Darauf wurde er vorbereitet in den Jahren seines Erdenlebens. Auch unser Leben als Kinder Gottes hat eine große geistliche Bedeutung - meist mehr als wir ahnen und begreifen können.
Ob es nun ein Mose, Hiob, Paulus, Petrus oder Johannes war, alle sind im Laufe ihres Lebens zu dem geworden, was sie waren, damit sie das tun konnten, was sie sollten! Also das, was ihnen Gott von Anfang an zugedacht hatte. Der zwölfjährige Jesus hatte das verstanden und verinnerlicht als er sagte, daß er sein müsse, was seines himmlischen Vaters ist. Er sagte quasi in Bezug auf sein eigenes Leben: ''Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden'' (Matthäus 6,10). Für uns gilt das auch! Ob wir nun leiden oder lachen, Unrecht oder Anerkennung erfahren, arm oder reich sind, alleine sind oder nicht allein, ob wir oben oder unten sind, es hat einen Sinn und Gott lässt es zu und will es so. Manchmal führt Gott die Dinge auch direkt herbei, weil er uns damit die Tiefe und den Glauben und den Blick für das zeigen will, was wir sein müssen in dem was Gottes ist! Wir sollten daher nicht mit unserem ''Schicksal'' hardern sondern an Gottes gute Absichten und an seine ewige Weisheit, Liebe und Gnade glauben. Gerade auch ganz persönlich für unser Leben und unsere Bestimmung. Nichts geschieht umsonst oder zufällig. Wir dürfen und sollten uns sogar darüber freuen in mancherlei Anfechtungen zu fallen, weil wir dadurch wieder ein Stück weiter in unsere Berufung hinein finden werden (Jakobus 1,2). Gut möglich, daß Gott möchte, daß du in Zukunft etwas tun sollst, was auch nur DU, dort wo du dann bist, auch tun KANNST! Gott ist groß und allmächtig - auch in deinem Leben! :-)