Jedes Jahr sieht man die Bilder wieder, von den riesen Netzen, in denen Vögel zu hunderten gefangen werden. Und scheinbar war das schon vor langer Zeit so, daß selbst die Bibel es kennt.
Wie schön ist es doch, wenn dann im Netz mal ein kleines Loch ist, durch das der eine oder andere Vogel fliehen kann.
Auch unsere Seele, unser Innerstes, unser 'ich' ist wie solch ein Vogel. Überall sind Fallen aufgebaut, die es einfangen und beherrschen wollen. Überall werden wir umworben unsere Seele zu verkaufen, überall wird versucht, sie heimlich an etwas zu binden.
Wie einer, der seine Seele verkauft hat, hängt bei uns oft die Seele an falschen oder schlechten Dingen. Und das schwierige ist, daß man die Dinge oft nicht so leicht aus machen kann, wie ein Netz.
Es ist nicht das Geld, höchstens, wie wir damit umgehen,
es sind nicht die anderen, es sei denn, wir nehmen sie nicht an,
es sind nicht Alkohol und Zigaretten, es sei denn, wir sind danach süchtig,
es ist nicht Fernsehen, Video, Computer, nicht Feiern, nicht Schlemmen, nicht Sex ...
Wie schön ist dann, wenn einer dieses unsichtbare Netz zerreißt, wenn Öffnungen entstehen, durch die wir wieder in Freiheit kommen können.
Wie beim Tod Jesu am Kreuz der Vorhang im Tempel zerrissen ist, hat Gott das Netz zerrissen, in das sich unsere Seele verfangen hat.
Das Netz ist zerrissen, und wir sind frei.