Manches in der Bibel erkennt man ja nicht immer auf den ersten Blick, aber was Paulus hier ausspricht, sind wie ich finde, klare Aussagen die uns weiterhelfen. Es geht konkret um Vertrauen, Belohnung, Geduld, Gottes Wille und die Verheißungen. Alles steht in einem klaren Zusammenhang. Der rote Faden ist hier die starke Betonung auf die Geduld - quasi der Geduldsfaden, der bei uns manchmal sehr dünn ist. Darum haben wir sie auch nötig. Es ist aber eine andere Geduld als diejenige, die im weltlichen Sinne oftmals von uns gefordert wird - vielmehr eine Art Standhaftigkeit der Seele (Lukas 21,19). Wie oft fragen wir als Christen nach dem Willen Gottes? Wir suchen ihn, erbeten ihn und werden aktiv und führen Gespräche und versuchen überaus eifrig Gottes Wegweisungen zu erfahren. Der Text sagt nun eindeutig aus, daß wir durch Geduld den Willen Gottes erfahren - nicht unbedingt durch Aktivismus oder charakterliche Stärke. Wenn einer selbstbewusst auftritt bedeutet das nicht automatisch, daß er Gottes Willen kennt! Möglicherweise ist mit dem Begriff ''Geduld'' auch nicht nur der Faktor Zeit gemeint? Ich kann mir vorstellen, daß dies auch einfach eine Frage der persönlichen Einstellung ist. Wenn wir bei allem was wir tun und organisieren und erbeten immer gleich Resultate, Wegweisungen und weiterführende Informationen erwarten, beweist das eher Ungeduld und Nervosität anstatt Gottvertrauen und innere Ruhe.
Ein Geduldiger ist besser als einer der stark ist und Städte gewinnt (Sprüche 16,32). In der Welt wird man für so einen ''Spruch'' ausgelacht, aber vor Gott ist er Realität und das allein zählt. Es ist gut auf Gott zu vertrauen aber unser Vertrauen sollte nicht davon abhängig sein daß die Dinge für uns immer sofort passen und funktionieren (Psalm 118,8). Das tun sie nämlich meistens nicht. Unser aller Wunsch und Glaubensziel ist die Wiederkunft Jesu - auch gerade hier werden wir erneut zur Geduld aufgefordert (Hebräer 10,37). Geduld kann (muß) man lernen! Dazu werden wir als Kinder Gottes erzogen (Hebräer 12,7). Da sind wir in guter Gesellschaft, denn in welcher Zeit die Christen auch lebten und egal wie sie auch hießen und was sie taten - alle mussten Geduld lernen (Hebräer 12,1). Das Verheißene ist aller Geduld wert und viel besser als alles, was wir uns vorstellen können (Hebräer 11,39-40). Gott verzögert die Verheißungen nicht, auch wenn manche das vielleicht meinen, sondern alles hat seine festen Zeiten (2. Petrus 3,9). Es geht sicherlich um unser persönliches Leben, aber es gibt auch ein großes Ganzes - nämlich daß jedermann zur Buße findet! Darum dürfen wir nun als Botschafter an Christi statt auch ''jedermann'' bitten sich mit Gott zu versöhnen (2. Korinther 5,20). Eines ist sicher: Gott beweist täglich mit uns viel Geduld denn er hat uns lieb! :-)