Liebesstreber

Wenn man früher in der Schule als ''Streber'' bezeichnet wurde, war das eher als Makel zu verstehen. Das war einer, der aus der Gemeinschaft der zwangsweise Lernenden ausbrach, weil ihm das Lernen offensichtlich Spaß machte. So jemand konnte nicht mehr normal sein! Ebenso wie Menschen, die an einen unsichtbaren Schöpfergott glauben in einer scheinbar aufgeklärten Welt. Es ist leider in Mode gekommen sich irgendwie durch's Leben durchzumogeln um mit wenig Aufwand möglichst viel oder alles zu erreichen. Sei es in der Schule und im Beruf oder auf der Suche nach der Wahrheit. Aus der Motivation der Liebe heraus geschieht so etwas eher selten. Streber gelten als hochnäsig da sie mehr Aufwand betreiben um zum Ziel zu kommen als viele, die meinen mit Tricks und Abkürzungen ebenso erfolgreich sein zu können. Manche Menschen versuchen das dann auch in der Art in ihren Liebesbeziehungen so zu handhaben. Da wirbt man nicht aufrichtig und in aller Ruhe umeinander, da wird man oberflächlich aufgerissen, abgeschleppt und flachgelegt. Die inneren Folgen sind dann meist entsprechend. Wer sich nun aber hier und anderswo gerne als ''Streber'' outet (vor allem in der Liebe zu Gott) hat die Hauptsache tatsächlich begriffen (1. Timotheus 1,5).

Es gibt einen neueren deutschen Film mit dem Titel: ''Was nützt die Liebe in Gedanken?'' Eine berechtigte Frage wie ich finde. Und mit einer kurzen Antwort: ''Nichts!'' Wer sich nicht auch um seine Glaubensgeschwister kümmert (Hebräer 13,1), im tiefsten Inneren Gottes Liebe sucht und ersehnt (5. Mose 10,12) und der Liebe keine Zeit lassen will sowie versucht sie zu manipulieren (Hohelied 3,5) der hat im Endeffekt auch nichts verstanden. Wir dürfen und sollen auch praktisch werden (1. Johannes 3,18). Liebe nur in Gedanken macht uns zu Tagträumern und Traumtänzern was in Bezug auf den Glauben zum Schiffbruch führen kann (1. Timotheus 1,19). Streben nach Liebe ist also alles Andere als graue Theorie und es sollte auch nichts sein, was man als Mensch und Christ nur zwangsweise lernt. Eben nur darum, weil es irgendwie zum Klischee eines christlich gesinnten Menschen zählt. Liebe lernt man nur durch praktisches lieben. So eine Liebe ist kein Klischee (auch wenn es einem in der Medienwelt und Gesellschaft oftmals vorgegaukelt wird) sondern das Gütesiegel Gottes, der die Liebe in Person ist (1. Johannes 4,16). Wer so liebt ist echt und in der Wahrheit und erzeugt das Wertvollste was einem zuteil werden kann als Mensch: Die persönliche Anerkennung Gottes und seine uneingeschränkte Liebe und Aufmerksamkeit (1. Korinther 8,3)! :-)

Jörg Bauer