Sei willkommen, Tag!
Oft habe ich schon gehört, dass man den Tag nicht vor dem Abend loben soll.
Wie beginnt Euer Tag?
Ich lobe ihn nicht gerade, ich danke für den neuen Tag und bitte um gutes Gelingen. Manchmal fällt mir das ganz schön schwer, wenn ich zum Beispiel was mir unangenehmes oder mir was nicht in den Kram passt, vor mir habe.
Karl Rahner fordert in einer Meditation in seinem Buch ''Sehnsucht nach dem geheimnisvollen Gott'' auf, den Tag sehr wohl vor dem Abend zu loben:
Lobe den Tag schon vor dem Abend.....
Dann empfängst du ihn nicht mit Misstrauen und Vorsicht, sondern mit dem Lob des Vertrauens, der Zuversicht, dann wird er so, dass du ihn am Abend mit Recht loben kannst.
Dann geschieht es mit dem Tag, wie es bei Menschen, oder wenigstens bei Kindern geht: sie werden das, wofür man sie hält.
Wohlan: loben wir den Tag einmal vor dem Abend;
sagen wir ihm: sei gegrüßt, Bote Gottes, kleines Kind der Ewigkeit unseres Gottes.
Sei gelobt, Tag, an dem ich ein wenig abzahlen kann an den Schulden des Herzens und der Liebe, die ich bei anderen habe,
sei gerühmt, kleiner Garten der Zeit, auf dem wir - mag kommen, was mag - Glaube und Liebe, die Frucht der Ewigkeit ernten können;
sei herzlich willkommen, du armer kleiner Tag, ich werde dich zu einem kleinen Kunstwerk machen, zu einem ernsten Spiel des Lebens, worin alles mitspielt: Gott, die Welt, mein Herz....
Versuchen wir mal den Tag zu loben, ihn als Geschenk anzunehmen, auch wenn er nicht sehr angenehm werden könnte. Vertrauen wir auf unseren Vater, dass alles gut ist....
Danke, Vater, für jeden neuen Tag, du bist immer bei uns und führst uns, Danke