Der große Mönchsvater Antonius lebte mitten in seiner Mönchsgemeinde am Rand der oberägyptischen Wüste.
Einmal hatte er seine Mönche um sich versammelt, nicht zum Gebet, nicht zur Buße, nicht zum Gottesdienst, sondern einfach zu einem geselligen Beisammensein, zu einem gemütliches Plausch.
Da kommt ein Jäger vorbei und wundert sich:
„Da sieht man es mal wieder, typisch Mönche, liegen faul herum und arbeiten nicht.“
Antonius kommt mit ihm ins Gespräch
und fordert ihn auf, einmal seinen Bogen zu spannen.
Der Jäger gehorcht.
„Viel zu wenig!“ ruft Antonius, „noch mehr spannen!“
Der Jäger folgt einer zweiten und dritten Aufforderung,
dann weigert er sich: „Wenn ich noch mehr spanne, zerbricht der Bogen.“ –
„Genauso ist es mit den Menschen“, sagt Antonius, „wenn er seine Kräfte übermäßig anspannt, dann zerbricht er. Er muss entspannen, um anspannen zu können.“
Verfasser unbekannt